Direkt zum Inhalt
Kinder beim gemeinsamen Essen | Credit: shutterstock.com/Oksana Kuzmina
shutterstock.com/Oksana Kuzmina
Promotion

Schulverpflegung: Fehlendes Know-how und mangelnde Ausstattung als Herausforderung

02.10.2025 um 11:08, Online Promotion
min read
93 % der Volksschulen bieten Mittagessen an – meist geliefert von Cateringunternehmen oder Gasthäusern. Dabei gibt es so manche Herausforderung.

Der erste österreichweite Schulessens-Report, den der vorsorgemedizinische Verein SIPCAN mit Unterstützung der Kinderverpflegungsspezialisten GOLDMENÜ erstellt hat, zeigt: 93 % der Volksschulen bieten einen Mittagstisch, 15 % kochen selbst. Meist übernehmen externe Caterer (30 %) oder Gasthäuser (21 %) die Verpflegung. In Wien dominieren Cateringunternehmen, während in den Bundesländern Gasthäuser und Senior:innenheime häufiger zum Einsatz kommen.

Essenszeit im Vergleich

Rund 192.000 Kinder sind fix für das Mittagessen angemeldet, weitere zusätzlich 29 % der Schulen bieten die Möglichkeit, auch ohne Anmeldung zur Nachmittagsbetreuung am Mittagstisch teilzunehmen. Die durchschnittliche Essenszeit beträgt 42 Minuten – in Wien nur 34. Jede dritte Schule bietet mehrere Hauptgerichte an, vor allem, wenn sie von externen Cateringunternehmen beliefert werden.

Fehlendes Know-how

Freizeitpädagog:innen spielen eine zentrale Rolle: Sie gestalten an jeder fünften Schule den Speiseplan und geben an 45 % der Schulen das Essen aus. Die Schulleitung ist nur in 4 % der Fälle mit eingebunden. Das Problem: Häufig fehlt es an Zeit und erfahrungsgemäß nicht selten an ernährungswissenschaftlichem Know-how bei den Verantwortlichen.

Mangelnde Ausstattung

Die größte Herausforderung sehen Direktor:innen in der Ausstattung: 44 % der Schulen verfügen über keinen eigenen Speisesaal. Kinder essen teils am Gang oder im Werkraum. Gewünscht werden mehr Personal, bessere Räumlichkeiten und finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand.

Allergikergerichte immer wichtiger 

GOLDMENÜ, Initiator der Studie, betont die zunehmende Bedeutung von Allergikergerichten: Gluten- und laktosefreie Optionen sind heute nicht mehr wegzudenken, da in fast jeder Klasse Kinder mit speziellen Bedürfnissen essen.

Kindgerecht und gesundheitsfördernd

Die Dringlichkeit, wertfrei über die Schulverpflegung der 6- bis 10-Jährigen zu diskutieren, macht Manuel Schätzer deutlich, seines Zeichens Studienkoordinator und Ernährungswissenschafter bei SIPCAN:

„Gerade über Schulessen wird oft sehr emotional diskutiert, geht es doch darum, dass Kinder nicht einfach nur mit Essen versorgt werden, sondern dass sie kindgerechte, gesundheitsfördernde Mahlzeiten bekommen, die ihnen schmecken.“ Umso wichtiger ist die Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen und das Wissen, wie Kinder an Volksschulen österreichweit verpflegt werden.”

Studie 

Die Studie basiert auf 351 Interviews mit Volksschuldirektor:innen zwischen April und Juni 2025 und liefert erstmals repräsentative Daten zur Schulverpflegung österreichweit.

Weitere Informationen unter www.sipcan.at

SIPCAN Logo
Goldmenü Logo

more