Putin spottet über Europas Drohnen-Angst: "Werde es nicht wieder tun"
- Putin verhöhnt Europas Drohnen-Alarm
- Putin spottet über Europa
- Putin nimmt NATO und EU ins Visier
- „Piraterie“-Vorwurf gegen Frankreich
- Drohnen legen Münchner Flughafen lahm
Seit Wochen sind in mehreren Ländern – darunter Polen, Dänemark, das Baltikum und zuletzt Deutschland – Drohnen über kritischer Infrastruktur entdeckt worden. Besonders der Flughafen München war in der Nacht auf Freitag massiv betroffen. Im Verdacht hinter den ominösen Sichtungen steht Russland.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat jetzt beim Waldai-Forum in Sotschi auf die Vorwürfe reagiert. Allerdings anders als gedacht: Mit spöttischen Gesten und provokanten Aussagen auf die anhaltenden Drohnen-Sichtungen in Europa winkt er die Vorwürfe vage ab.
Putin spottet über Europa
Im Rahmen einer Diskussionsrunde wurde Putin direkt gefragt, ob Russland Drohnen nach Dänemark geschickt habe. Der 72-Jährige lachte, winkte ab und erklärte ironisch: „Ich werde es nicht mehr tun.“ Der Kreml-Chef spielte die europäischen Reaktionen herunter, verglich sie gar mit angeblichen UFO-Sichtungen.
Die europäischen Warnungen hat er damit nicht nur ins Lächerliche gezogen, sondern stellt sie offen als hysterisch dar. Was die Sorge weiter wachsen lässt, ist Putins Versuch, Europa damit umgekehrt den Schwarzen Peter für eine drohende Eskalation zuzuschieben.
Mehr zu den Drohnensichungen über Europa
Putin nimmt NATO und EU ins Visier
In seiner Rede griff er gleich mehrere europäische Staaten sowie die NATO direkt an. Frankreich unterstellt er, die Drohnenwarnungen seien lediglich ein Versuch, innenpolitische Probleme zu überdecken. Die Allianz sei insgesamt darauf aus, Spannungen zu schüren, um höhere Verteidigungsausgaben zu rechtfertigen. „Das Risiko einer Konfrontation wird deutlich zunehmen“, warnt Putin, der die NATO zeitgleich einen Papiertiger nennt. Nichtsdestotrotz beobachte er die "stärkere Militarisierung Europas" aufmerksam. "In Deutschland heißt es zum Beispiel, dass die deutsche Armee die stärkste in Europa werden soll. Also gut. Wir hören das, schauen, was damit gemeint ist.“
„Piraterie“-Vorwurf gegen Frankreich
Frankreich hat im Zuge der Drohnensichtungen mittlerweile einen russischen Tanker beschlagnahmt. Vermutet wird, dass er mutmaßlich Teil einer Schattenflotte war und als Basis für Drohnenflüge gedient haben soll. Putin bezeichnet das Vorgehen in Sotschi als „Piraterie“. Mögliche Lieferungen von US-Tomahawk-Marschflugkörpern an Kiew nennt er „eine qualitativ neue Eskalationsstufe“, auch wenn sich dadurch am Kräfteverhältnis wenig ändern würde.
Drohnen legen Münchner Flughafen lahm
Wenige Stunden nach Putins Auftritt wurde es auch für Reisende in Deutschland ernst. Am Flughafen München wurden am Donnerstagabend gegen 22.30 Uhr Drohnen über dem Gelände gesichtet. Die Deutsche Flugsicherung hat daraufhin beide Start- und Landebahnen gesperrt. 17 Flüge fielen aus, 15 weitere mussten nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet werden. Passagiere berichten, dass Maschinen bereits zum Start anrollten, dann aber zurück zum Terminal rollten. Gestrandete Reisende erhielten Decken, Getränke und Snacks, außerdem wurden Feldbetten in den Terminals aufgestellt.