Drohnen: Tausende Passagiere gestrandet
- Erste Drohnen-Meldungen
- Polizeieinsatz am Flughafen München
- Folgen für Passagiere
- Zunehmende Drohnenstörungen
Am Münchner Flughafen hat es am Donnerstagabend massive Einschränkungen gegeben. Mehrere Drohnen wurden in der Nähe des Airports gesichtet, kurze Zeit später auch über dem Gelände. Die Deutsche Flugsicherung sperrte daraufhin die Start- und Landebahnen. Hunderte Passagiere mussten die Nacht im Terminal verbringen, andere wurden in Hotels untergebracht.
Erste Drohnen-Meldungen
Am Abend meldeten mehrere Menschen eine Drohne in Flughafennähe. Wenig später gab es Sichtungen direkt über den Start- und Landebahnen. Gegen 22.15 Uhr stoppte die Deutsche Flugsicherung den Betrieb. Auch Maschinen, die bereits auf der Rollbahn standen, kehrten um. Insgesamt siebzehn Flüge wurden gestrichen, fünfzehn Maschinen nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet.
Polizeieinsatz am Flughafen München
Landes- und Bundespolizei durchsuchten das Flughafengelände. Ein Polizeihubschrauber suchte den Luftraum ab. Hinweise auf die Drohnen oder mögliche Verursacher wurden nicht gefunden. Bis heute ist unklar, ob es sich um eine oder mehrere Fluggeräte handelte und welcher Bauart sie waren. Auch eine konkrete Gefahr für den Luftverkehr konnte nicht bestätigt werden. Der Betrieb wurde am frühen Freitagmorgen wieder aufgenommen.
Folgen für Passagiere
Rund dreitausend Reisende waren von den Sperren betroffen. Hunderte verbrachten die Nacht auf Feldbetten in den Terminals. Der Flughafen stellte Decken, Getränke und Snacks bereit. Andere Passagiere wurden in umliegenden Hotels untergebracht. Besonders für Gäste, die wegen des laufenden Oktoberfests nach München reisten, bedeutete der Vorfall zusätzliche Probleme.
Zunehmende Drohnenstörungen
Die Zahl der Drohnenvorfälle an deutschen Flughäfen steigt deutlich. Bis Ende August dieses Jahres wurden laut Deutscher Flugsicherung 144 Störungen registriert. Im Jahr zuvor waren es 113, zwei Jahre zuvor 99. Auch Schleswig-Holstein und in Dänemark kam es zuletzt zu Überflügen über Flughäfen und kritische Infrastruktur. Ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums bestätigte, dass auch im Freistaat die Zahl der Sichtungen zunehme. Der Flughafenverband ADV forderte klare Zuständigkeiten sowie wirksame Systeme zur Drohnendetektion.