Lyme-Borreliose: Symptome, Diagnose und Prävention
Lyme-Borreliose ist eine durch Zecken übertragene Krankheit, die in den letzten Jahren immer häufiger in den Schlagzeilen auftaucht. Weltweit steigt die Zahl der Fälle besonders in Europa stellt sie eine der häufigsten durch Zecken übertragene Infektionen dar. Insbesondere im Frühjahr besteht erhöhte Infektionsgefahr, warnt das Gesundheitsministerium. Doch was genau ist diese Krankheit, und warum ist es so wichtig, sie frühzeitig zu erkennen? In diesem Artikel gehen wir auf alles ein, was du über Lyme-Borreliose wissen musst – von den Symptomen bis hin zur Prävention und Behandlungsmöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Lyme-Borreliose?
Lyme-Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht, das über den Zeckenstich auf den Menschen übertragen wird. Zecken sind kleine, aber gefährliche Parasiten, die sich an Tieren wie Mäusen, Vögeln und Rehen festsetzen, die das Bakterium in ihrem Blut tragen. Der Stich einer infizierten Zecke kann das Bakterium wiederum auf den Menschen übertragen, wodurch eine Infektion entsteht.
Besonders betroffen sind Gebirgsländer und Wälder, in denen hohe Zeckenpopulationen vorkommen. In den letzten Jahren hat die Zahl der Fälle von Lyme-Borreliose weltweit zugenommen, was teilweise mit den wärmeren Sommern und der Verbreitung von Zecken in neuen Gebieten zusammenhängt.
Die Symptome können sehr vielfältig sein und sich in verschiedenen Stadien der Krankheit unterscheiden. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung ist Lyme-Borreliose in den meisten Fällen gut heilbar. Ohne Behandlung kann sie schwere Langzeitschäden an Gelenken, dem Nervensystem und anderen Organen verursachen.
Symptome der Lyme-Borreliose
Die Symptome der Lyme-Borreliose sind vielschichtig und können sich über einen längeren Zeitraum entwickeln. In den meisten Fällen treten sie in drei Phasen auf, beginnend mit der frühen Infektion, gefolgt von einer möglicherweise chronischen Phase, wenn die Krankheit nicht behandelt wird.
Frühstadium: Erythema migrans und grippeähnliche Symptome
Im Frühstadium der Lyme-Borreliose zeigt sich oft ein charakteristischer Hautausschlag, der als Erythema migrans bezeichnet wird. Der ringförmige Hautausschlag tritt an der Stelle auf, an der die infizierte Zecke zugestochen hat. Zunächst erscheint der Ausschlag als kleine Rötung, die sich dann ringförmig ausbreitet. Nicht jeder, der mit Borrelia burgdorferi infiziert wird, entwickelt das sichtbare Symptom. Im Frühstadium ist es aber eines der markantesten Anzeichen für eine Infektion.
Zusätzlich können grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gelenkschmerzen auftreten. Die Symptome sind oft unspezifisch und werden leicht mit einer normalen Erkältung oder Grippe verwechselt.Bei einem Zeckenbiss und dem Auftreten solcher Symptome gilt es deshalb besonders aufmerksam zu sein.
Spätere Symptome: Neurologische und Gelenkprobleme
Wenn Lyme-Borreliose nicht behandelt wird, kann sich die Krankheit auf andere Teile des Körpers ausbreiten und schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Die späte Phase der Krankheit kann Wochen, Monate oder sogar Jahre nach dem ersten Zeckenstich auftreten.
Zu den häufigsten Symptomen in dieser Phase gehören Gelenkentzündungen, insbesondere in den Knien. Die Gelenkschmerzen können sehr belastend sein und die Beweglichkeit einschränken. Ist das Nervensystem betroffen, kann das zu Gesichtslähmungen, Taubheitsgefühlen oder sogar einer entzündlichen Hirnhautentzündung führen. In einigen Fällen treten auch Gedächtnisprobleme, Konzentrationsstörungen und Schlafstörungen auf.
Chronische Lyme-Borreliose
In besonders schweren Fällen kann die Lyme-Borreliose zu chronischen Problemen führen. Bei dieser Form der Krankheit, die als chronische Lyme-Borreliose bezeichnet wird, können Symptome jahrelang bestehen bleiben oder immer wieder auftreten. Zu den häufigsten Beschwerden zählen anhaltende Müdigkei, Kopfschmerzen und anhaltende Muskel- und Gelenkschmerzen, die trotz Behandlung nicht verschwinden.
Wie wird Lyme-Borreliose diagnostiziert?
Die Diagnose von Lyme-Borreliose ist nicht immer einfach, da die Symptome vielfältig und unspezifisch sein können. Ein Arzt wird sich zunächst nach dem Zeckenstich erkundigen und dann die Symptome beurteilen. Ein wichtiger Bestandteil der Diagnose ist die Anamnese, bei der der Arzt fragt, ob der Patient in einem Gebiet war, das für Zecken bekannt ist.
Für die Diagnose der Krankheit wird eine Blutuntersuchung. Dabei wird nach Antikörpern gegen das Borrelienbakterium im Blut des Patienten gesucht. Allerdings kann es zu falschen Negativen kommen. Werden die Tests zu früh im Krankheitsverlauf durchgeführt, sind falsche Negative nicht ausgeschlossen. Symptome und Vorgeschichte des Patienten sind daher essenziell, um eine fundierte Diagnose zu stellen.
Behandlungsmöglichkeiten
Wird die Behandlung der Lyme-Borreliose frühzeitig eingeleitet wird, ist sie in den meisten Fällen erfolgreich. Im Frühstadium wird die Krankheit in der Regel oral oder – in schweren Fällen – intravenös mit Antibiotika behandelt. Die Behandlungsdauer variiert, liegt jedoch meistens bei etwa zwei bis vier Wochen.
Wenn die Krankheit jedoch bereits fortgeschritten ist und sich auf die Gelenke oder das Nervensystem ausgebreitet hat, kann eine längere Behandlung notwendig sein. In besonders schweren Fällen müssen Betroffene über einen längeren Zeitraum hinweg intravenös mit Antibiotika behandelt werden, um die Infektion zu bekämpfen und Folgeschäden zu verhindern.
Mehrheitlich bessern sich die Symptome nach der Behandlung schnell. Bei Patienten mit chronischer Lyme-Borreliose kann es jedoch mehrere Monate dauern, bis eine vollständige Genesung eintritt. Auch hier sind eine kontinuierliche Behandlung und symptomatische Unterstützung wichtig, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Prävention: Wie schützt man sich?
Die beste Vorbeugung gegen Lyme-Borreliose ist, Zeckenstiche zu vermeiden. Besonders in den Sommermonaten, wenn Zecken am aktivsten sind, gilt es, entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Wer in Gebieten mit vielen Zecken unterwegs ist sollte auf lange Kleidung und Zeckenschutzmittel setzen.
Nach einem Aufenthalt in der Natur ist es ratsam, den Körper gründlich nach Zecken abzusuchen, vor allem an schwer einsehbaren Stellen wie hinter den Ohren, in den Achselhöhlen oder in der Leistengegend. Wird eine Zecke entdeckt, sollte diese vollständig entfernt werden, um das Risiko einer Übertragung der Borrelien zu verringern. Achtung, bei der richtigen Entfernung von Zecken sollte möglichst vorsichtig vorgegangen werden.
Stars mit Lyme-Borreliose
Die Krankheit betrifft nicht nur die Allgemeinbevölkerung, auch Stars leiden an Borreliose. Zuletzt hat US-Sänger Justin Timberlake seine Borreliose-Diagnose veröffentlicht. Auch Pop-Größen wie Justin Bieber und Avril Lavigne sind in der Vergangenheit mit ihrer Krankheit an die Öffentlichkeit gegangen.