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Wolodymyr Selenskyj und Ursula von der Leyen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Brüssel vor EU-Flaggen
Die EU stellt sich demonstrativ hinter den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Die EU stellt sich demonstrativ hinter den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
AP / picturedesk.com

Ukraine-Krieg: Europa greift ein

18.08.2025 um 08:17, Stefanie Hermann
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Nach dem misslungenen Gipfel zwischen Trump und Putin greift Europa in die Verhandlungen ein. Selenskyj reist mit starker EU-Unterstützung ins Weiße Haus.

Inhaltsverzeichnis:

Nach dem weitgehend ergebnislosen Gipfel zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska richtet sich der Blick nach Washington. Am Montagabend wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus erwartet. Mit ihm reist eine hochrangige europäische Delegation, die durch den demonstrativen Schulterschluss mit Kiew nach dem mageren Gipfel mit Putin, Bewegung in die festgefahrene Kriegsdiplomatie bringen will.

Selenskyj will verhandeln

Der ukrainische Präsident hat deutlich gemacht, dass es keine Entscheidungen über die Zukunft seines Landes ohne seine Beteiligung geben wird. „Entscheidungen über die Ukraine dürfen nicht ohne uns getroffen werden“, stellt Selenskyj klar. Friedensverhandlungen können nur mit Beteiligung Kiews stattfinden. Im Fokus des Treffens mit Trump in Washington stehen Sicherheitsgarantien, territoriale Fragen und militärische Unterstützung. Die Ukraine fordert Schutz nach NATO-Vorbild, ohne auf eigene Souveränität zu verzichten. Trump drängt unterdessen auf einen Deal mit Russland.

Spitzenpolitiker reisen nach Washington

Rückendeckung bekommt Selenskyj von der EU, die sich demonstrativ hinter Kiew stellt. Nach Washington reisen unter anderem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, Deutschlands Kanzler Friedrich Merz, Italiens Premierministerin Giorgia Meloni, der britische Premier Keir Starmer sowie NATO-Generalsekretär Mark Rutte.

"Auf Bitten von Präsident Selenskyj werde ich morgen an dem Treffen mit Präsident Trump und anderen führenden europäischen Politikern im Weißen Haus teilnehmen", so Von der Leyen in einem ersten Statement auf X.

 

Europa von Krieg betroffen

Dabei geht es nicht nur darum, zu verhindern, dass Trump einen Deal mit Putin auf Kosten der Ukraine eingeht. Europa, das sich über den amikalen Austausch zwischen Trump und Putin zuletzt besorgt gezeigt hat, will in die Verhandlungen eingebunden sein und verhindern, dass Trump und Putin Fakten schaffen. "Internationale Grenzen können nicht durch Gewalt verändert werden", betont von der Leyen.

Europa trägt die Last des Ukraine-Kriegs zudem direkt mit. Millionen Geflüchtete, wirtschaftliche Belastungen, Energiekrisen und die Sorge vor einem Flächenbrand an der Ostgrenze machen der EU zu schaffen. Das Engagement in Washington ist auch eine strategische Absicherung eigener Interessen. "Wenn wir Schwäche zeigen, zahlt Europa den Preis", hält EU-Ratspräsident Antonio Costa im Vorfeld des Treffens fest.

Sicherheitsgarantien für Ukraine

Die zentralen Gesprächsthemen: Sicherheitsgarantien für die Ukraine, mögliche Gebietsverzichte, ein Waffenstillstand und die Rolle Russlands in einer künftigen Friedensordnung. Laut US-Sondergesandtem Steve Witkoff sei Russland prinzipiell bereit, einem Schutzmodell à la Artikel 5 zuzustimmen – allerdings außerhalb der NATO. "Wir begrüßen die Bereitschaft von Präsident Trump, zu Artikel 5-ähnlichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine beizutragen", so von der Leyen dazu im Vorfeld.

Mittlerweile liegen auch Putins Bedingungen am Tisch. Russland fordert den gesamten Donbass und die Krim – Selenskyj lehnt das strikt ab.

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