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Thomas Gottschalk Krebs – TV-Moderator mit Diagnose epitheloides Angiosarkom, seltener und aggressiver Tumor der Blutgefäße.
Thomas Gottschalk hat seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Der TV-Moderator leidet an einem epitheloiden Angiosarkom.
Thomas Gottschalk hat seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Der TV-Moderator leidet an einem epitheloiden Angiosarkom.
APA-Images / Action Press / Panama Pictures

Epitheloides Angiosarkom: Seltene Krebsart erklärt

01.12.2025 um 07:51, Stefanie Hermann
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Thomas Gottschalk leidet an einem epitheloiden Angiosarkom, einer der seltensten und aggressivsten Krebsarten. Was die Diagnose bedeutet, wie man sie behandelt.

Seit der Entertainer Thomas Gottschalk seine Krebserkrankung öffentlich gemacht hat, ist eine seltene Tumorform in den Fokus gerückt: das epitheloide Angiosarkom. Gottschalk leidet an dieser Variante – einem bösartigen Tumor, der von den Zellen der Blutgefäße ausgeht.

Kaum bekannt und schwer zu erkennen

Das epitheloide Angiosarkom zählt zu den seltensten Krebserkrankungen weltweit. Der Tumor kann an der Haut, im Unterhautfettgewebe oder in inneren Organen entstehen. Betroffen sind meist ältere Erwachsene, Männer etwas häufiger als Frauen. In Deutschland wird die Diagnose rund 40 bis 50 Mal im Jahr gestellt. Die Seltenheit und die unspezifischen Anzeichen erschweren die Erkennung. Eine Diagnose erfolgt deshalb häufig rst recht spät.

Symptome und erste Anzeichen

Typisch für das epitheloide Angiosarkom sind rötlich-bläuliche Hautveränderungen oder rasch wachsende Knoten, die an Blutergüsse erinnern können. Bei den meisten Betroffenen tauchen die Flecken zunächst in der Kopf-Hals-Region, am Unterarm und Unterschenkel auf.

Bei inneren Tumoren treten oft Schmerzen, Blut im Urin, Müdigkeit oder ungewollter Gewichtsverlust auf. Genau diese unscharfen Symptome haben die Früherkennung erschwert.

Diagnose nur durch Gewebeprobe sicher

Eine sichere Diagnose ist nur mit einer Biopsie möglich. Pathologinnen und Pathologen untersuchen das entnommene Gewebe mikroskopisch und immunhistochemisch. Bildgebende Verfahren wie CT oder MRT machen die Ausdehnung sichtbar und unterstützen das folgende therapeutische Vorgehen.

Behandlung: Operation, Bestrahlung, Chemotherapie

Die wichtigste Maßnahme ist die chirurgische Entfernung des Tumors mit ausreichendem Sicherheitsabstand. Je nach Ausbreitung folgen auf die Operation Strahlentherapie bzw. Chemotherapie. In Einzelfällen können Immuntherapien oder zielgerichtete Medikamente eine Rolle in der Behandlung und Eindämmung spielen. 

Gegen die Schmerzen, die bei Krebs sehr heftig ausfallen können, werden starke Opioide wie Fentanyl oder Morphium gegeben. Die Nebenwirkungen können teils heftig ausfallen. Bekannte Folgen sind Benommenheit, Schwindelgefühl und Schläfrigkeit, Betroffene berichten mitunter von einem Nebel im Kopf. „Mit diesen Tabletten fühle ich mich, als würde ich mit meinem Kopf in einer Waschmaschine stecken", schildert Thomas Gottschalk seine Erfahrung.

Prognose und Forschung

Die Prognose gilt als ungünstig, weil der Tumor aggressiv wachsen und früh metastasieren kann. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt – abhängig von Stadium und Lokalisation – im Bereich von rund 20 bis 40 Prozent. Forschungsprojekte zu zielgerichteten Therapien und molekularen Strategien sollen die Behandlung in Zukunft verbessern.

Quellen und weiterführende Informationen

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