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Nahaufnahme von Elch Emil im hohen Gras, sein Kopf mit kurzem Geweih ist seitlich zu sehen, teils von Ästen überschattet. Jetzt befindet er sich im Böhmerwald.
Elch Emil wurde betäubt und im Böhmerwald nahe de tschechischen Grenze ausgesetzt.
Elch Emil wurde betäubt und im Böhmerwald nahe de tschechischen Grenze ausgesetzt.
JONAS GROßAUER / fotokerschi / picturedesk.com

Böhmerwald: Elch Emil wurde betäubt und "abgeschoben"

22.09.2025 um 12:28, Stefanie Hermann
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Elch Emil wurde im Böhmerwald ausgesetzt: Nach wochenlanger Wanderschaft durch Österreich soll er mit etwas Glück in Tschechien eine neue Heimat finden.

Seit Wochen wird überlegt, wie man mit dem Wanderelch umgehen soll, nun hat man eingegriffen: Elch Emil wurde "umgesiedelt". Im Böhmerwald, direkt an der Grenze zu Tschechien, soll er künftig eine neue Heimat finden. In aller Früh hat der mächtige Elch am Montag noch einmal für einen Großeinsatz gesorgt. Gegen 5.30 Uhr hat er sich in Sattledt bis auf 200 Meter an die Westautobahn (A1) herangewagt, mitten im beginnenden Frühverkehr beim Knoten Voralpenkreuz.

Wo Elch Emil gewandert ist

Emil war seit Mitte August in Österreich unterwegs. Ursprünglich aus Polen stammend, über Tschechien eingewandert, hat Elch Emil in den vergangenen Wochen hunderte Kilometer zurückgelegt. Mindestens dreimal hat er die Donau überquert, wurde in Mistelbach, St. Pölten, Kremsmünster und sogar auf dem Weg nach Wien gesichtet. Über die Wochen ist Elch Emil zum Social-Media-Star geworden. Über 25.000 Fans folgen seiner Wanderschaft auf Facebook. Gleichzeitig haben die vielen Sichtungen zu Diskussionen geführt: Soll Emil bleiben dürfen? Oder stellt er ein Risiko dar?

„Soko Elch“ schreitet ein

Am Montagmorgen ist nun doch eine Entscheidung gefallen. Emil hat sich wiederholt dem Zaun der A1 genähert und versucht, ihn zu überwinden. Wenige Minuten vor der morgendlichen Rushhour galt die Lage als akut gefährlich. „Ein Unfall – und das bestätigen Wildtier-Expertinnen und -Experten – hätte Lebensgefahr für alle Beteiligten bedeutet“, erklärt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). In Absprache mit der eigens eingerichteten „Soko Elch“ fiel die Entscheidung: Das Tier musste betäubt werden, um einen Unfall zu verhindern.

Elch Emil wurde betäubt

Ein wildtiermedizinisches Fachteam hat die Betäubung von Elch Emil durchgeführt. Mithilfe von Drohnen und Wärmebildkameras wurde Emil während der gesamten Aktion überwacht. Feuerwehrkräfte der FF Sattledt hoben den betäubten Elch vorsichtig in einen mit Stroh ausgelegten Transportanhänger. „Wir wurden nach der Alarmierung bereits vor dem Feuerwehrhaus von einem Verantwortlichen erwartet, der uns gleich anwies, was wir zu tun hätten. Der Elch war bereits betäubt, wir halfen dann beim Verladen“, schildert Einsatzleiter Gerald Lindinger. Während Emil langsam wieder zu sich kam, wurde er leicht sediert stehend transportiert – die gängige Methode für den Transport von Wildtieren.

Böhmerwald ist Elch Emils neue Heimat

Ziel des Transports war der Bezirk Rohrbach am Rand des Böhmerwaldes, nahe dem tschechischen Nationalpark Šumava. Dort wurde Emil in die Freiheit entlassen. „Ich bin froh, dass die Rettungsaktion für Emil so professionell und erfolgreich abgelaufen ist. Dass Emil nun in einem geeigneten Lebensraum eine neue Heimat finden kann, ist die schönste Belohnung für diesen Einsatz!“, so Landesrätin Langer-Weninger. Erste Bilder zeigen den Elch zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, aber wohlauf. Damit sich seine Wege in Zukunft nachverfolgen lassen, trägt Emil nun eine Ohrmarke mit GPS-Sender. Im Böhmerwald lebt bereits eine kleine Elchpopulation. Ob er dort Anschluss findet, wird sich zeigen.

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