Emil verschollen: Das ist der Grund
- Emils Reise durchs Land
- Eingriff und Verlegung
- GPS-Panne nach neun Tagen
- Sichtungen in Bayern und Böhmerwald
- Gesundheitscheck und Stresswerte
- Ziel: Elchpopulation im Šumava
Elch Emil bleibt ein Phantom. Der Sender an seinem Geweih ist leer, das Signal verstummt. Forscher und Behörden hoffen, dass er im Böhmerwald seine Ruhe findet.
Emils Reise durchs Land
Der junge Elch wanderte aus Polen ein, überquerte Tschechien und die Slowakei, ehe er im Sommer Österreich erreichte. Seine Spur führte durch Niederösterreich und Oberösterreich, dabei blockierte er sogar eine Bahnstrecke. Beobachter begleiteten jeden seiner Schritte.
Eingriff und Verlegung
Als Emil am 22. September der Westautobahn bei Sattledt zu nah kam, griffen Experten ein. Ein Betäubungsschuss stoppte den Vierbeiner. Während der Narkose wurde er untersucht, Blut und Urinproben genommen und ein GPS-Sender am Geweih angebracht. Anschließend brachten ihn Feuerwehr und Tierärzte in den Böhmerwald.
GPS-Panne nach neun Tagen
Eigentlich sollte der Sender rund dreißig Tage halten. Doch in der Region war das Signal schwach, die Batterie entlud sich schneller als geplant. Bereits nach neun Tagen verstummte das Gerät. Emil ist seither nicht mehr geortet worden.
Sichtungen in Bayern und Böhmerwald
Zuletzt bewegte sich der Elch zwischen dem Nationalpark Šumava und dem Bayerischen Wald. In Bischofsreut sorgte er bei einem nächtlichen Spaziergang im Regen für Aufregung. Augenzeugen beschrieben ihn als ruhig und entspannt.
Gesundheitscheck und Stresswerte
Die Untersuchung während der Betäubung zeigte erhöhte Cortison-Werte und wenig weiße Blutkörperchen. Beides gilt als Hinweis auf chronischen Stress. Emil erhielt Infusionen, Vitamine und Sauerstoff. Das Tierärzteteam schätzte ihn dennoch als gesund und kräftig ein.
Ziel: Elchpopulation im Šumava
Forschende hoffen, dass Emil im Böhmerwald auf Artgenossen trifft. Im Šumava-Nationalpark lebt eine Population von etwa zwanzig Tieren.