Töchter sexuell missbraucht: Frau und Mann vor Gericht
Am Landesgericht Eisenstadt hat am Dienstag ein Missbrauchsprozess gegen einen 43-jährigen Burgenländer und eine 21-jährige Niederösterreicherin begonnen. Die beiden, die kein Paar sind, sollen sich jeweils an ihren eigenen Töchtern vergangen und Missbrauchsdarstellungen angefertigt haben. Verhandelt wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Schwerer sexueller Missbrauch
Beiden Angeklagten werden schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen und pornografische Darstellung Minderjähriger vorgeworfen, dem Mann außerdem schwerer sexueller Missbrauch einer wehrlosen und psychisch beeinträchtigten Person, Blutschande und der Verkauf von Drogen. Die Vorwürfe gegen die Niederösterreicherin beziehen sich auf ihre dreijährige Tochter. An ihr soll sich auch der Mann vergangen haben. Der Tatzeitraum betrifft die Jahre 2021 und 2022.
Öffentlichkeit ausgeschlossen
Um die minderjährigen Opfer und die 21-jährige Zweitangeklagte, die zum Tatzeitpunkt junge Erwachsene war, zu schützen, schloss der Schöffensenat unter der Leitung von Richterin Birgit Falb gleich zu Beginn des Prozesses die Öffentlichkeit aus. Schon die Anklage wurde ohne Zuschauer vorgetragen.
Beide in U-Haft
Der 43-Jährige aus dem Bezirk Oberwart und die Niederösterreicherin sitzen seit vergangenem Dezember in Untersuchungshaft. Ermittler waren im Zuge der Auswertung von Bildern sexuell missbrauchter Kinder in einem anderen Fall auf sie gestoßen. In ihren anfänglichen Einvernahmen bestritten sie laut Staatsanwaltschaft die ihnen vorgeworfenen Taten und verharmlosten diese. Inzwischen dürften sie zumindest teilweise geständig sein.
Urteil wird am Mittwoch erwartet
Angesetzt ist das Verfahren für zwei Tage. Am Dienstagnachmittag soll eine Zeugin befragt werden und ein Sachverständiger zu Wort kommen, weil bei dem Burgenländer die Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum beantragt ist. Ein Urteil wird für Mittwochnachmittag erwartet.