Panthax-Insolvenz: Higgins-Filialen vor Aus in Österreich
Inhalt
- Higgins-Filialen betroffen
- Im Jänner gegründet
- „Wer mehr zahlt ist dümmer ... immer!“
- 56 Beschäftigte betroffen
- Kostenexplosion und ausbleibendes Geschäft
Die österreichische Modekette Panthax GmbH mit Sitz in Wien ist insolvent und beantragte beim Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren. Von der Pleite betroffen ist auch die dauerhafte Schließung des Textildiskonters Higgins als Tochtermarke.
Higgins-Filialen betroffen
Über das Vermögen der Panthax GmbH wurde beim Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren beantragt. Das Unternehmen sollte nicht weitergeführt werden, die Antragstellerin beabsichtigte die Schließung des Betriebs. Ein Sanierungsantrag lag zu diesem Zeitpunkt nicht vor, sodass auch die von Panthax betriebene Marke Higgins dauerhaft schließen sollte.
Im Jänner gegründet
Die Panthax GmbH war ein im Januar 2025 gegründetes österreichisches Handelsunternehmen mit Schwerpunkt auf dem Einzelhandel von Mode- und Lifestyleartikeln. Der Geschäftsbereich umfasste den Verkauf von Bekleidung, Schuhen, Accessoires und Freizeitartikeln an Endverbraucherinnen und Endverbraucher. Panthax beteiligte sich zudem an anderen Unternehmen und Gesellschaften.
Das Unternehmen vertrieb seine Produkte stationär über 10 Filialen in Österreich sowie über verschiedene Vertriebswege. Die Standorte lagen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark. Ergänzend zum Filialgeschäft nutzte die Gesellschaft Direktvertrieb, indirekten Vertrieb und Multikanalvertrieb.
„Wer mehr zahlt ist dümmer ... immer!“
Die Marke Higgins trat als Mode- und Schuhhandelskette auf und eröffnete am 28. August 10 Filialen in 4 österreichischen Bundesländern. Das Konzept setzte auf einen Discount-Ansatz mit niedrigen Preisen, um rasch Marktanteile zu gewinnen und viele Kundinnen und Kunden anzusprechen. Das Sortiment kombinierte Eigenmarken mit internationalen Marken wie Puma, Levi’s und Crocs.
Higgins war ein Projekt des deutschen Unternehmers Sven Voth, der zuvor die Streetwear- und Sneaker-Kette Snipes aufgebaut und seine Anteile daran verkauft hatte. Nach der Verlagerung seines Lebensmittelpunkts nach Wien startete er das Higgins-Konzept in Österreich. Der Werbeslogan lautete: „Wer mehr zahlt ist dümmer ... immer!“
56 Beschäftigte betroffen
Von der Insolvenz der Panthax GmbH sind rund 220 Gläubiger und 56 Beschäftigte betroffen. Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Gläubigerliste auf etwa 1,5 Mio. Euro. Die Löhne und Gehälter der Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer waren bis einschließlich November 2025 bezahlt worden.
Der genaue Wert des Anlage- und Umlaufvermögens sollte nach einer Inventarisierung und Schätzung durch einen vom Gericht zu bestellenden Gutachter festgestellt werden. Offene Forderungen sollten im Rahmen des Verfahrens vom Insolvenzverwalter auf Werthaltigkeit und Einbringlichkeit geprüft werden.
Kostenexplosion und ausbleibendes Geschäft
Die Insolvenz der Panthax GmbH wurde auf mehrere Faktoren zurückgeführt. Die Umsätze blieben in den ersten Monaten deutlich hinter den Erwartungen zurück, auch in üblicherweise umsatzstarken Phasen wie dem Schulbeginn und dem Weihnachtsgeschäft. Gleichzeitig belasteten unerwartet hohe Bau- und Ausbaukosten die Liquidität, weil die Investitionen die ursprünglichen Planungen überstiegen.
Hinzu kamen hohe Fixkosten, die durch die erzielten Einnahmen nicht gedeckt werden konnten. In der Kombination aus fehlender Liquidität, hohen Kosten und unrealistischen Umsatzprognosen ergab sich schließlich eine Überschuldung, die im Konkursverfahren mündete.