Nach der WM ist Schluss: Folgen für Rangnick

Es ist eine Entscheidung mit Signalwirkung: Marko Arnautović wird nach der Weltmeisterschaft 2026 seine Karriere im österreichischen Nationalteam beenden. Damit verliert der ÖFB nicht nur seinen Rekordtorschützen, sondern auch eine zentrale Identifikationsfigur der vergangenen Jahre. 

Teamchef Ralf Rangnick, der die ÖFB-Elf im Sommer 2022 übernommen hat, sprach zuletzt offen über die Konsequenzen. „Nach der WM wird der eine oder andere seine Karriere in der Nationalmannschaft beenden“, sagte der Deutsche bei ServusTV. Besonders der Angriff bereitet ihm Sorgen. Neben Arnautović könnte auch Michael Gregoritsch nicht mehr zur Verfügung stehen, zwei Stürmer, die das Spiel der Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren geprägt haben.

„Da kann mir Josef Pröll auch nicht helfen“, meinte Rangnick mit Blick auf die Suche nach neuen Offensivlösungen. Die Aussage verdeutlicht, wie groß die Herausforderung im Sturm tatsächlich ist.

Arnautović war über Jahre hinweg der Fixpunkt im österreichischen Angriff. Mit seiner Erfahrung, seiner Physis und seiner Führungsrolle gab er dem Team Stabilität, gerade in schwierigen Phasen. Sein Abschied nach der WM bedeutet das definitive Ende einer Ära, die das Nationalteam geprägt hat. Gleichzeitig erhöht sich der Druck auf den Nachwuchs. Zwar gibt es Perspektivspieler, doch ein direkter Ersatz für Arnautovics Tore, Präsenz und Persönlichkeit ist derzeit nicht in Sicht.

Der Abschied des Rekordtorschützen fällt zeitlich mit einer weiteren offenen Frage zusammen: Ralf Rangnicks Vertrag als Teamchef läuft ebenfalls nach der WM 2026 aus. Ob der 66-Jährige über das Turnier hinaus weitermacht, ist völlig offen. Rangnick selbst ließ zuletzt anklingen, dass die Entscheidung stark von der Perspektive des Teams abhängen wird.

Marko Arnautović gehört zu den prägenden Figuren der österreichischen Fußballgeschichte. Der Wiener debütierte bereits im Oktober 2008 für das ÖFB-A-Nationalteam und hat seitdem eine außergewöhnlich beständige internationale Laufbahn hingelegt. Mit 130 Länderspielen ist er nicht nur Rekordnationalspieler, sondern erzielte in dieser Zeit 47 Treffer – mehr als jeder andere Akteur in der Geschichte der österreichischen Auswahl und damit alleiniger Rekordtorschütze. Dieser historischen Marke näherte er sich im Oktober 2025 bei der WM-Qualifikation durch einen Viererpack im 10:0-Sieg gegen San Marino, als er den bisherigen Rekord von Toni Polster übertraf. Arnautović stand bei mehreren großen Turnieren auf dem Platz, darunter UEFA-Europameisterschaften und WM-Qualifikationen, und war über Jahre hinweg eine feste Größe im Angriff der ÖFB-Elf.