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Beate Meinl-Reisinger an einem Rednerpult; Österreichs Außenministerin antwortet auf Donald Trumps Kritik an Österreich im Rahmen seiner UN-Rede in New York.
Nach Trumps Attacke auf Österreich reagiert Meinl-Reisinger diplomatisch. (Archivbild)
Nach Trumps Attacke auf Österreich reagiert Meinl-Reisinger diplomatisch. (Archivbild)
JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com

Trump Attacke auf Österreich: Jetzt spricht Meinl-Reisinger

23.09.2025 um 19:00, Stefanie Hermann
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„53 % Ausländer“: Donald Trump attackiert in seiner UNO-Rede Österreich. Jetzt reagiert Außenministerin Beate Meinl-Reisinger in einem ersten Statement.

US-Präsident Donald Trump hat bei seiner Rede vor der UNO-Generalversammlung in New York zum Rundumschlag ausgeholt. Fast eine Stunde lang attackierte er unter anderem die UNO und Europa. Dabei hat er auch Österreich direkt ins Visier genommen.

Was Trump über Österreich sagt

Gegen London schoss er besonders scharf: „Sie haben einen schrecklichen Bürgermeister, schrecklich, schrecklich“, so Trump. Die britische Hauptstadt wolle zur Scharia übergehen, „doch in einem anderen Land kann man das nicht tun“.

Neben Vorwürfen gegen London und die europäische Migrationspolitik erklärte er: „In Österreich sind 53 Prozent der Menschen in Gefängnissen von Orten, die nicht von dort sind, wo sie jetzt sind.“ In Griechenland liege die Zahl gar bei 54 Prozent und „in der schönen Schweiz“ bei 72 Prozent. „Wenn ihre Gefängnisse mit Asylbewerbern gefüllt sind, ist es an der Zeit, das gescheiterte Experiment der offenen Grenzen zu beenden. Your countries are going to hell“, donnerte er.

Meinl-Reisinger reagiert diplomatisch

Im Saal der UNO-Vollversammlung saß neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) auch Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS). Ihre Reaktion fiel diplomatisch aus. „Es ist schade, dass der Großteil der langen Rede von Donald Trump innenpolitischen Themen der USA gewidmet war“, bemängelte sie. Trump habe zwar über Massenvernichtungswaffen und irreguläre Migration gesprochen, „allerdings ohne konkrete Vorschläge“.

In einem Statement auf X präzisierte Meinl-Reisinger: „Diese Themen sind auch für Österreich wichtig und wir haben eine lange und verdiente Geschichte der Zusammenarbeit zu diesen Themen in multilateralen Foren. Selbstverständlich bieten wir hier Zusammenarbeit an.“

Zustimmung und klare Grenzen

Der NEOS-Ministerin zufolge sei es positiv, dass Trump der UNO die Hand reichen wolle: „‚America First‘ ist nicht ‚America Alone‘.“ Zugleich kritisierte sie, dass zu viele Staaten die Prinzipien der Vereinten Nationen mit Füßen träten. „Gerade jetzt sind Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Diplomatie wichtiger denn je“, betonte sie. Österreich, das sich aktuell um einen nichtständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat bemüht, werde diesen Weg „nicht nur erfolgreich fortsetzen, sondern noch aktiver verfolgen – für Frieden, Freiheit und Zusammenarbeit basierend auf Rechtsstaatlichkeit und Vertrauen“.

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