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Donald Trump legt in Washington den Arm um Wolodymyr Selenskyj, daneben eine ukrainische Fahne.
Trump verkündete ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin. Der Kreml dementiert.
Trump verkündete ein Treffen zwischen Selenskyj und Putin. Der Kreml dementiert.
Hu Yousong Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Putin stellt nach Trump-Prahlerei klar: Kein Treffen mit Selenskyj geplant

20.08.2025 um 17:34, Stefanie Hermann
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Nach Gesprächen in Washington spricht Trump von einem Putin-Deal. Doch der Kreml dementiert: Von einem Treffen mit Selenskyj war nie die Rede.

Nach dem Gipfel zwischen Wladimir Putin und Donald Trump in Alaska und dem Besuch Wolodymyr Selenskyjs und einer Delegation europäischer Spitzenpolitiker im Weißen Haus standen die Zeichen zunächst auf Annäherung. Schon bald, so schien es, könnte es zu einem direkten Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten und dem Kremlchef kommen. Genau das aber dementiert Moskau jetzt entschieden.

Trump prahlt mit „Deal“

Bereits vor den Gesprächen flüsterte Trump Frankreichs Staatsoberhaupt Emmanuel Macron zu, dass Putin für einen Deal bereit sei. Und noch während der Beratungen in Washington unterbrach Trump demonstrativ die große Gesprächsrunde mit Selenskyj und den Europäern für ein Telefonat mit dem Kreml. Kurz darauf trat er vor die Presse: Putin habe einem Treffen mit Selenskyj zugestimmt, erklärte der US-Präsident und fügte selbstbewusst hinzu: „Er will sich treffen.“

Lawrow widerspricht: "Nicht ohne Moskau"

Von Moskau war seither auffallend wenig zu hören. Nun aber gibt es erste klare Worte. Außenminister Sergej Lawrow hat die russische Position heute unmissverständlich darzulegen. „Der Westen versteht sehr gut, dass eine ernsthafte Diskussion über Sicherheitsgarantien ohne die Russische Föderation eine Utopie ist“, so der Putin-Vertraute. Europa habe „ziemlich ungeschickt und unethisch“ versucht, Trump von seiner Linie abzubringen. Und noch deutlicher stellte Lawrow klar: Moskau werde keine Sicherheitsarchitektur akzeptieren, die über die Köpfe Russlands hinweg entworfen werde, insbesondere mit Blick auf die Pläne europäischer Staaten, Truppen in der Ukraine zu stationieren. Die Entsendung westlicher Soldaten nannte das Außenministerium „eine gefährliche Eskalation“. Zu den Friedensverhandlungen hieß es: „Ohne Respekt für Russlands Sicherheit und volle Anerkennung unserer Rechte in der Ukraine kann es keine Diskussion über eine Langzeitlösung geben.“

Treffen? "Ein Missverständnis"

Zum angeblich fixen Gipfel zwischen Putin und Selenskyj bremste Lawrow die Erwartungen massiv ein. Putin habe im Gespräch mit Trump lediglich gesagt, er werde „darüber nachdenken, das Niveau der Gespräche“ zu heben. Von einer direkten Begegnung mit Selenskyj sei nie die Rede gewesen. Damit steht Trump plötzlich im Regen: Aus dem vermeintlichen diplomatischen Coup wird ein peinliches Missverständnis.

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