Influenza: Das ist der Grippe-Hotspot
- Grippewelle hat Österreich erreicht
- Vier Wochen früher als sonst
- Hotspot: Oberösterreich besonders betroffen
- Wann die Grippe gefährlich wird
- So schützt man sich
- Mehr Impfungen als im Vorjahr
- Was tun bei Grippe?
Die Grippewelle hat Österreich erreicht. Innerhalb weniger Tage ist die Zahl der Influenza-Erkrankungen stark angestiegen. Laut dem Zentrum für Virologie der Med-Uni Wien wurden in über 20 Prozent der analysierten Stichproben Influenza-Viren nachgewiesen. Das bedeutet: Die Welle hat offiziell begonnen und trifft das Land heuer wie prognostiziert besonders früh und deutlich.
Vier Wochen früher als sonst
Üblicherweise steigt die Zahl der Grippefälle erst rund um den Jahreswechsel, in dieser Saison hat die Welle bereits Anfang Dezember eingesetzt. „In der letzten Woche wurden in mehr als 20 Prozent der Sentinelproben Influenzaviren nachgewiesen. Dies signalisiert den Beginn der Grippewelle in Österreich", erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der Med-Uni Wien gegenüber der APA. Als Ursache gilt die neue Virusvariante A(H3N2) des Subclades K. Die Mutation weist mehrere Veränderungen gegenüber älteren Stämmen auf und verbreitet sich besonders leicht.
Hotspot: Oberösterreich besonders betroffen
Am stärksten betroffen ist derzeit Oberösterreich. In den Kalenderwochen 40 bis 48 lag das Bundesland laut Auswertung der Med-Uni Wien deutlich vor allen anderen Regionen. Die Zahl der ÖGK-Versicherten, die mit echter Grippe im Bett liegen, hat sich in der letzten Kalenderwoche auf rund 250 verdoppelt. Insgesamt verzeichnete Oberösterreich zuletzt 46.700 Krankmeldungen, davon rund 14.000 grippale Infekte. Auch Wien, Niederösterreich und die Steiermark melden steigende Zahlen, während im Westen noch moderate Werte registriert wurden.
Wann die Grippe gefährlich wird
Eine echte Influenza ist keine harmlose Erkältung. Typische Symptome sind plötzliches hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, trockener Husten und starke Erschöpfung. Gefährlich wird die Erkrankung vor allem für ältere Menschen, Schwangere und Personen mit Vorerkrankungen. In schweren Fällen kann die Infektion zu Lungenentzündungen oder Kreislaufkomplikationen führen.
So schützt man sich
Gründliches Händewaschen, das Meiden größerer Menschenmengen und das Tragen einer Maske in geschlossenen Räumen senken das Risiko. Wer sich gesund hält, ausreichend schläft und viel trinkt, stärkt zusätzlich das Immunsystem. Wichtig ist außerdem, sich bei ersten Symptomen zu Hause auszukurieren, um Ansteckungen zu vermeiden. Der wirksamste Schutz bleibt aber die Impfung.
Tipps für ein starkes Immunsystem
Mehr Impfungen als im Vorjahr
Heuer haben sich rund 180.000 Menschen gegen Influenza impfen lassen – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. „Die Impfung wird von der Bevölkerung gut angenommen“, zeigt sich die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) zufrieden. Der Schutz ist zwar je nach Virusvariante unterschiedlich stark, schützt aber vor schweren Verläufen. Laut Analysen wirkt der Impfstoff bei Kindern besonders gut, während die Schutzwirkung bei Erwachsenen auf rund 30 Prozent gesunken ist. „Eine Grippeschutzimpfung lohnt sich absolut noch. Selbst wenn ich mich im Jänner impfen lasse, wird die Impfung zwei Wochen später eine Infektion entweder verhindern oder die Symptome reduzieren", erklärt Infektiologe Felix Giebel vom Helios Universitätsklinikum Wuppertal gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Was tun bei Grippe?
Wer Fieber, Husten und Gliederschmerzen verspürt, sollte unbedingt zu Hause bleiben, körperliche Anstrengung vermeiden und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Die Symptome sind nicht zu unterschätzen. Neben Hausmitteln können gegen Beschwerden wie Fieber oder Schmerzen nach Rücksprache mit Ärztinnen und Ärzten geeignete Medikamente eingenommen werden. Wichtig ist, engen Kontakt zu anderen zu vermeiden, um Ansteckungen zu verhindern. Sollten Atembeschwerden, hohes Fieber über mehrere Tage oder starke Schwäche auftreten, ist ärztliche Hilfe erforderlich. Menschen aus Risikogruppen – etwa Ältere, Schwangere oder chronisch Kranke – sollten sich bereits bei ersten Symptomen ärztlich beraten lassen.