Grippewelle: Spitäler unter Druck
- Früher Warnruf aus dem WIGEV
- Neue Variante erhöht den Druck
- Spitäler melden hohe Belastung
- Impfung bietet Schutz
Die Grippewelle nimmt rasant Fahrt auf. Erste Hinweise zeigen eine besonders ansteckende Viruslinie. Dadurch rückt ein früher Höhepunkt in den Dezember. Der Wiener Gesundheitsverbund stellt sich auf steigende Aufnahmen ein. Facharzt Marton Széll mahnt zur Impfung.
Früher Warnruf aus dem WIGEV
Influenza wird häufig unterschätzt. Babys, Kleinkinder, Menschen ab 60, Schwangere oder Personen mit schweren Grunderkrankungen zeigen laut Wiener Gesundheitsverbund ein erhöhtes Risiko. „Erste Daten zeigen, dass die aktuelle Virus-Variante ansteckender sein könnte, daher rechnen wir schon im Dezember mit dem Höhepunkt der Influenza-Welle – eine Impfung kann jetzt noch gut schützen“, sagt Marton Széll in einer Aussendung aus der Klinik Donaustadt.
Neue Variante erhöht den Druck
In England zeichnet sich eine starke Welle ab. Dort dominiert eine neue Variante. Frühmessungen im Abwasser weisen auch hierzulande einen Vorsprung von zwei bis vier Wochen auf. „Das Problem an der Mutation ist, dass sie leichter weitergegeben werden kann“, sagt Széll. Dadurch steige die Zahl der Erkrankten um rund 20 Prozent. Der Facharzt erwartet trotz rascher Dynamik keine Jahrhundertwelle.
Spitäler melden hohe Belastung
Im Jahr 2024 nahm der Wiener Gesundheitsverbund rund 1.800 Grippe-Patienten auf. Eine voll belegte Station verfügt über 32 Betten. Die Zahlen zeigen eine deutliche Belastung. 60 Prozent der stationären Fälle entfielen auf Menschen ab 60. 14 Prozent betrafen Kinder unter zehn. Influenza löst typische Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Husten oder Kopfschmerzen aus. Auch Durchfälle treten auf. Széll erinnert sich an eine ältere Patientin mit Fieber sowie Durchfall, die ein Nierenversagen erlitt. Nach Ende der Akutphase drohen Lungenentzündung oder Herzinfarkt.
Impfung bietet Schutz
Der österreichische Impfplan empfiehlt die Influenza-Impfung ab dem sechsten Lebensmonat. Die Prävention bleibt laut Széll entscheidend. Der Schutz hält nur wenige Monate. Eine jährliche Auffrischung sichert die Wirksamkeit. Der Impfstoff umfasst drei Virus-Typen. Die Mutation betrifft nur einen davon. Seit vergangenem Jahr ist die Impfung gratis. Hausärztinnen sowie Kinderärztinnen verabreichen sie laufend. „Auch jetzt macht die Impfung auf jeden Fall noch Sinn, dann ist man rechtzeitig vor dem bevorstehenden Höhepunkt ideal vor einem schweren Verlauf geschützt“, sagt Széll.
Quellen und weiterführende Informationen
- OTS: Wiener Gesundheitsverbund: Stark gegen Influenza
- MedUni Wien: Diagnostisches Influenza Netzwerk Österreich (DINÖ)