Direkt zum Inhalt
Junge erfolgreiche Frau und junger erfolgreicher Mann in blauer Businesskleidung | Credit: iStock.com/Viacheslav Peretiatko
Ein Job, in dem es auf die Menschen ankommt
Ein Job, in dem es auf die Menschen ankommt
iStock.com/Viacheslav Peretiatko

Notariat als Arbeitgeber: Chancen und Perspektiven

31.10.2023 um 13:55, Ute Daniela Rossbacher
min read
Notarin oder Notar zu sein ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Die beruflichen Chancen und Perspektiven, die dieser Beruf bietet, sind vielfältig.

Der Beruf der Notarin und des Notars gilt nicht nur als hoch angesehen, sondern auch als krisensicher. Immerhin ist es nahezu unwahrscheinlich, dass jemand nicht früher oder später in seinem Leben notariellen Beistands bedarf. Allgemein unterschätzt wird dabei immer noch, wie vielschichtig dieses Aufgabengebiet ist.

Notariatswesen in Zahlen

Wussten Sie, dass es laut der Österreichischen Notariatskammer hierzulande 536 Notarinnen und Notare gibt, mehr als 600 Notariatskandidatinnen beziehungsweise -kandidaten und rund 2.500 Kanzleimitarbeiterinnen und -mitarbeiter? Gemeinsam kommen sie pro Jahr auf 3,3 Millionen Kontakte mit Klientinnen und Klienten, 120.000 notarielle beziehungsweise 280.000 private Urkunden sowie circa eine Million Beglaubigungen.

Zwei Männer bei Vertragsverhandlungen | Credit: iStock.com/SARINYAPINNGAM

Was Notarinnen und Notare auszeichnet

Um all diesen Aufgaben gerecht zu werden, bedarf es nicht nur einer fundierten Ausbildung, sondern auch Einfühlungsvermögen, Kommunikationsgabe, Verschwiegenheit, Vertrauenswürdigkeit und Genauigkeit. Immerhin gilt es, zu vermitteln und zu beraten, um eine rechtliche Angelegenheit im Sinne aller Beteiligten so zu klären, dass es gar nicht erst zum Streit kommt. Unparteilichkeit und Objektivität sind daher oberstes Gebot.

Die vielfältigen Aufgaben von Notarinnen und Notaren

Notarinnen und Notare tragen eine große Verantwortung für die Gesellschaft und das allgemeine Zusammenleben. Immerhin begleiten sie Menschen häufig in emotionalen, lebensentscheidenden oder heiklen Situationen: bei familiären Angelegenheiten wie Nachlassregelung, Ehevertrag, Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht. Beim Kauf oder Verkauf von Immobilien oder der Unternehmungsgründung beziehungsweise Unternehmungsvorsorge.

Zusätzlich sind Notarinnen und Notare auch für Gerichte und Behörden tätig, in deren Auftrag sie Urkunden aufsetzen. Diesen kommt hohes Gewicht zu, da sie auch vollstreckt werden können.

Kurzum: Wer vorausschauend seine Angelegenheiten gut geregelt haben möchte, legt sie in die Hände einer Notarin oder eines Notars.

Zwei Männer und eine Frau bei einer Vertragsunterzeichnung | Credit: iStock.com/fizkes

Wie wird man Notarin oder Notar?

Der Weg zu diesem angesehenen Beruf ist klar vorgezeichnet: Als Notariatskandidatin oder -kandidat beschreitet man nach dem Jus-Studium den Karrierepfad. Hat man mehrere Jahre Berufspraxis gesammelt, wird man zur Substitutin beziehungsweise zum Substituten angelobt, nachdem man die zwei erforderlichen Notariatsprüfungen erfolgreich absolviert hat. In dieser Funktion ist man berechtigt, eine Notarin oder einen Notar im Falle von Urlaub, Krankheit oder Abwesenheit zu vertreten.

Hat man es zur Notarin oder dem Notar gebracht, erweitern regelmäßige Weiterbildungen das eigene Tätigkeitsfeld. Gleichzeitig tragen diese auch wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung bei, auf die es gerade in diesem Beruf nicht weniger ankommt als auf Expertise und Erfahrung.

Welche Jobs gibt es in einem Notariat?

Aber auch wer nicht studiert hat, dem eröffnen sich berufliche Chancen und Perspektiven in einem Notariat: So kommt der Kanzleiassistenz eine tragende Rolle zu. Ausgehend von juristischen Grundkenntnissen fallen Office Management, Marketing/Kommunikation, betriebliches Rechnungswesen und Qualitätssicherung in unterschiedlichen Bereichen in ihren Aufgabenbereich. Man bereitet Unterlagen für Gerichte und Behörden auf und arbeitet an der Aufbereitung diverser Schriftstücke mit.

Zusätzliche Attraktivität hat der Beruf durch die Möglichkeit einer universitären Fortbildung erlangt. Im Rahmen des viersemestrigen Lehrgangs bildet man sich zur Akademisch geprüften Kanzleiassistenz weiter, der sich weitere Aufstiegsmöglichkeiten bieten.

In dem krisensicheren Umfeld eines Notariats kann man sich noch in weiteren Berufen entfalten – etwa in der Buchhaltung, am Empfang und oder im Zuge juristischer Mitarbeit.

Junge erfolgreiche Frau bei Verhandlungen | Credit: iStock.com/g-stockstudio
Die Arbeit als Notarin oder Notar gilt als krisensicher

Sinnvolle Arbeit mit nachhaltiger Wirkung

Als erster Ansprechpartner in den wesentlichen Fragen der persönlichen Lebensplanung lernt man im Laufe seiner Karriere viele verschiedene Menschen und Biografien kennen und entwickelt ein größeres Verständnis für andere - was wiederum dem Miteinander im beruflichen und persönlichen Umfeld zugutekommt.

Man steht Menschen bei essentiellen Entscheidungen mit Rat und Tat zur Seite, bringt sie mit anderen an einen Tisch, erarbeitet miteinander Lösungen, ohne eine Partei zu übervorteilen. Zusammenfassend lässt sich sagen: Notarin oder Notar zu sein ist eine Aufgabe mit nachhaltiger Wirkung, die bereits mehr Berufung als Beruf ist.

more