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Blick in einen Hornbach Baumarkt
Hier wird schon das nächste Projekt geplant!
Hier wird schon das nächste Projekt geplant!
Hornbach

Hornbach-CEO im Interview: "Wir verkaufen Projekte"

04.12.2025 um 10:10, Andrea Schröder
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Schwierige Zeiten für den Handel? Hornbach-CEO Peter Eberdorfer erklärt, warum er gerade jetzt voll auf Beratung setzt: "Einen Hammer kann jeder verkaufen."

Auf den ersten Blick ähneln sich Baumärkte ja. Was macht bei Hornbach den Unterschied?
Eberdorfer: Unsere Mitarbeiter. Sie sind unser wichtigstes Kapital und beraten fachlich erstklassig. Dazu kommt ein enormes Sortiment, das online und im Markt nahtlos vernetzt ist. Und seit 1996 gilt: Wir bieten den besten Preis in Österreich dank der Dauertiefpreisgarantie. Auf die Dauertiefpreise bin ich sehr stolz, denn sie gelten auch rückwirkend. Sollten wir den Preis eines gekauften Produkts innerhalb von 30 Tagen senken, bekommt der Kunde die Differenz automatisch auf sein Kundenkonto gutgeschrieben.

Wie stark trifft die aktuelle Kaufzurückhaltung Ihren Bereich?
Eberdorfer: Die Sparquote ist historisch hoch, die Realeinkommen sinken – das merken wir natürlich. Große Projekte werden seltener, aber dafür gibt es viele kleinere. Schön wohnen ist ein Grundbedürfnis. Und wenn man etwas selbst schafft, spart man nicht nur Geld, man ist auch stolz. Ich sage immer: Hornbach sollte es eigentlich auf Rezept geben. Ob Armaturen tauschen, Boden verlegen, Garten oder Renovieren – wir sorgen dafür, dass Kundinnen und Kunden die richtigen Produkte finden.

Porträt
Peter Eberdorfer, CEO von Hornbach Österreich

Wo sehen Sie derzeit das größte Wachstumspotenzial?
Eberdorfer: In „Sanremo“-Projekten: SANieren, REnovieren, MOdernisieren. Nachhaltigkeit ist zentral, aber sie muss zum Börserl passen. Es bringt nichts, nur Premiumlösungen zu verkaufen, die sich niemand leisten kann. Wir müssen Ökostandards mit Leistbarkeit verbinden.

Wie umgehen mit steigenden Kosten?
Eberdorfer: Beim Personal zu sparen wäre falsch. Unsere Mitarbeiter sind unser Kern. Betriebskosten zu senken ist bei Großflächen schwierig. Die Raffinesse liegt darin, Umsatz intelligent zu steigern – durch echte Bedarfsermittlung. Wenn Kunden bei Projekten automatisch an Hornbach denken, müssen wir weniger sparen.

Ist Online-Konkurrenz wie Temu oder Shein für Sie ein Thema?
Eberdorfer: Ein Hammer ist überall ein Hammer. Aber wir verkaufen nicht Produkte, wir verkaufen Projekte.

Welche Rolle spielt Hornbach im „großen Ganzen“?
Eberdorfer: Die Kombination von Produkt, Beratung und Service macht den Unterschied – das ist die große Differenzierung. Das können reine Plattformanbieter nicht leisten. Geschäft funktioniert zwischen Menschen.

Welche Rolle spielt Hornbach im „großen Ganzen“?
Eberdorfer: Ein schöner Rückzugsort ist wichtig – für jede Familie. Und jeder kann ihn sich schaffen, unabhängig vom Budget. Wenn etwas gelingt, ist das ein unglaubliches Gefühl. Darum: Mut haben und das nächste Projekt angehen. 

Hornbach in Zahlen

 Die Baumarktkette Hornbach betreibt in Österreich aktuell 15 Märkte und beschäftigt etwa 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2025 wurde ein neuer Standort in Eisenstadt eröffnet, ein weiterer folgt im Oktober 2026 in Graz. Der gebürtige Steirer Peter Eberdorfer ist seit 15 Jahren bei Hornbach, seit März in der Position des CEO.

 

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