Millennials & Gen Z: So tickt die junge Generation
Inhalt
- Sinn statt Status
- Geldsorgen
- Mit KI in die Zukunft
- Führung als Bindungsfaktor
- Arbeiten, aber auch leben
- Talente sichern
- Zahlen & Fakten zu Millennials und Gen Z
- Keine Führungsposition
- Unsicherheit über Zukunft
- Wunsch an Chefetage
- Sinnfrage
- Work-Life-Balance
- Job als Stressfaktor
- Angst vor KI
Über kaum andere Generationen wurde so viel diskutiert, geforscht und geurteilt, wie über die Millennials (geb. 1983 bis 1994 ) und die Gen Z (geb. 1995 bis 2006). Das Fazit ist eindeutig: Diese Jahrgänge sind weder unmotiviert noch überfordert, sie denken Arbeit lediglich neu und haben andere Ansprüche an Unternehmen. Sie haben klare Vorstellungen von Sinn, Flexibilität und Wertschätzung. Der „Deloitte Global GenZ & Millennial Survey 2025“ bringt das einmal mehr auf den Punkt. Die zentrale Botschaft an Führungskräfte und Unternehmer: Wer Talente langfristig binden möchte, muss ihre Bedürfnisse strategisch ernst nehmen.
Sinn statt Status
Während frühere Generationen Karriere primär über Aufstieg, Geld und Status definierten, orientieren sich Millennials und Gen Z an Sinn und Wirkung. Sie wollen verstehen, wofür ihre Arbeit steht. Unternehmen können hier punkten, indem sie ihre Werte und Unternehmenskultur klar kommunizieren, transparente Kommunikationswege schaffen und Mitarbeiter aktiv in Entscheidungen einbinden.
Geldsorgen
Trotz veränderter Werte bleibt das Thema Geld ein zentrales Anliegen. Jeder zweite Befragte lebt von Gehalt zu Gehalt, jeder Dritte kämpft mit den laufenden Lebenserhaltungskosten. Arbeitgeber sind gefordert, über ein wettbewerbsfähiges Gehalt hinaus Sicherheit zu schaffen. Zielführend können leistungsorientierte Vergütungsmodelle, variable Boni, Zuschüsse für Mobilität und Verpflegung, betriebliche Altersvorsorge oder Mitarbeiterbeteiligungen sein. Solche Benefits stärken nicht nur die finanzielle Resilienz, sondern auch die Loyalität.
Mit KI in die Zukunft
Die Unsicherheit rund um KI-Technologie ist ein weiterer Stressfaktor, junge Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs. Unternehmen, die diese Sorge aktiv adressieren, verschaffen sich einen Wettbewerbsvorteil. Konkrete Maßnahmen sind praxisorientierte KI-Schulungen, die Förderung digitaler Kompetenzen oder Innovations-Workshops, die Mitarbeiter aktiv einbinden und ihnen das Gefühl geben, Teil der Veränderung zu sein.
Führung als Bindungsfaktor
Millennials und Gen Z erwarten von Vorgesetzten mehr als operative Steuerung: Sie suchen Inspiration, Feedback und persönliche Förderung. Derzeit erleben nur 16 Prozent diese Form der Führung. Wer hier ansetzt, baut nachhaltige Bindung auf. Chefs, die zuhören, Feedback geben und Karrierepfade aktiv begleiten, schaffen Vertrauen. Mentoring-Programme oder regelmäßige Entwicklungsgespräche sind einfache, aber wirkungsvolle Instrumente. Wertschätzung darf kein Lippenbekenntnis sein, sondern muss im Führungsalltag sichtbar werden.
Arbeiten, aber auch leben
Auch die Work-Life-Balance spielt nach wie vor eine Schlüsselrolle. Zu oft hat diese Generation in der eigenen Familie erlebt, wie hoch der Preis für ein komplette Aufopferung für den Job ist: Überforderung, Zusammenbruch, Burnout. Flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Möglichkeiten oder die Option auf Sabbaticals sind daher längst keine „Extras“ mehr, sondern werden zunehmend als Standard erwartet. Wer die psychische Gesundheit seiner Belegschaft ernst nimmt, kann zusätzlich mit Coaching-Angeboten, mental-health-Days oder anonymen Beratungsservices punkten.
Talente sichern
Für Unternehmer und Führungskräfte gilt: Millennials und Gen Z definieren Erfolg anders als ihre Vorgänger. Wer ihre Erwartungen an Sinn, Sicherheit, Weiterentwicklung und Balance erfüllt, wird nicht nur Talente gewinnen, sondern auch deren Loyalität und Leistungsbereitschaft.
Zahlen & Fakten zu Millennials und Gen Z
Keine Führungsposition
• Lediglich 7 Prozent der zwischen 1983 und 1994 geborenen Österreicher streben eine Führungsposition an.
• Für Millennials und die Gen Z zählen das Erreichen finanzieller Unabhängigkeit, Jobsicherheit und Wohlbefinden zu den obersten Karrierezielen.
Unsicherheit über Zukunft
• Die finanzielle Unsicherheit nimmt bei jungen Mitarbeitern zu. Fast die Hälfte der jungen Studienteilnehmer sagt, dass sie sich finanziell nicht abgesichert fühlt.
Wunsch an Chefetage
• Fast jeder zweite Millennial wünscht sich vom Vorgesetzten Führung, Unterstützung und Inspiration im Job. Nur 16 Prozent erleben das auch im Arbeitsalltag.
Sinnfrage
• 9 von 10 der Befragten sind der Meinung, dass Sinn und Zweck der Arbeit wichtig für ihre Zufriedenheit und ihr Wohlbefinden sind.
Work-Life-Balance
• 43 Prozent der 19- bis 30-Jährigen möchten klare Grenzen zwischen Job und Privatleben, die Sicherstellung der Work-Life-Balance ist wichtig. Nur jeder Vierte ist der Meinung, dass Chefs sich dafür einsetzen.
• Alarmierend: Knapp jeder zweite der Millennials und Gen Z berichtet von einem schlechten psychischen Wohlbefinden bei der Arbeit.
Job als Stressfaktor
• Mehr als jeder Zweite hat zwar das Gefühl, von seinem Arbeitgeber ernst genommen zu werden. Dennoch trägt der Job für über 40 Prozent der Befragten aktuell maßgeblich zu Angstzuständen und Stress bei.
• 38 Prozent der Gen Z und 28 Prozent der Millennials geben überdies an, sich am Arbeitsplatz die ganze oder meiste Zeit gestresst bzw. ängstlich zu fühlen.
• Das sind die drei Hauptfaktoren, die Stress am Arbeitsplatz verursachen:
- Keine angemessene Anerkennung bzw. Belohnung
- Lange Arbeitszeiten
- Mangelnde Unterstützung durch die Führungskraft
Angst vor KI
• Die Hälfte der Millennials und fast zwei Drittel der Gen Z glauben, dass KI-Technologie zum Wegfall vieler Jobs führen wird.
• Mehr als jeder Zweite sucht nach Jobmöglichkeiten, die von Automatisierung weniger betroffen sind.
• Nur 18 Prozent der Gen Z und 10 Prozent der Millennials haben bereits eine KI-Schulung durchlaufen. Jeder Dritte möchte schnellstmöglich eine entsprechende Ausbildung absolvieren.