Nach WM-Einzug: Arnautović will neuen Feiertag
Inhalt
- Erlösung nach 28 Jahren
- „Ich muss gar nicht spielen – ich muss nur hier sein“
- „18. November muss Feiertag werden!“
- Andeutung eines Abschieds
- Rekordjäger im WM-Rausch
- Teamgeist als Schlüssel zur WM
Es war ein Moment, wie ihn österreichischer Fußball selten erlebt: Marko Arnautović, der Rekordtorschütze des ÖFB-Teams, kämpfte nach dem erlösenden 1:1 gegen Bosnien nicht nur mit seinen Emotionen, er ließ sie freien Lauf. Österreich steht erstmals seit 1998 wieder bei einer Weltmeisterschaft, und ausgerechnet Arnautović wurde an diesem Abend zum emotionalen Gesicht eines historischen Erfolgs.
Erlösung nach 28 Jahren
Im Entscheidungsspiel der WM-Qualifikation fixierte Österreich in Wien den Gruppensieg und damit die direkte Qualifikation für die WM 2026 in Nordamerika. Arnautović selbst leitete mit einem wuchtigen Kopfball an die Latte den wichtigen Ausgleich ein, den Michael Gregoritsch schließlich über die Linie drückte.
„Ich muss gar nicht spielen – ich muss nur hier sein“
Im ServusTV-Interview versuchte Arnautović, Arm in Arm mit Christoph Baumgartner und Alexander Schlager, seine Gedanken zu ordnen. Besonders eine Aussage sorgte für Lacher und Gänsehaut: „Ich habe seit fünf Jahren Stress mit meiner Frau. Sie sagt: Bleib bitte zu Hause, du bist alt. Aber ich sage es ehrlich: Ich muss gar nicht spielen. Ich muss nur hier sein.“
Dann wurde er ernst und unglaublich emotional: „Diese Jungs sind meine zweite Familie. Ich habe eine Familie, die ich liebe. Aber diese Mannschaft ist meine Familie am Platz.“
„18. November muss Feiertag werden!“
Nach dem fixierten WM-Ticket war Arnautović endgültig nicht mehr zu bremsen. In bester Feierlaune richtete er über die Kameras sogar eine Botschaft an die Politik, halb scherzhaft, halb ernst: „Eine Ansage an die österreichische Bundesregierung: Der 18.11. muss ab jetzt ein Feiertag für alle werden!“
Wenig später legte er nach, diesmal mit einem breiten Grinsen, aber unmissverständlich: „Der 18. November soll ein Feiertag werden – ich meine das ernst. Ganz Österreich soll wissen, dass wir heute zur WM gefahren sind.“
Andeutung eines Abschieds
So euphorisch Arnautović feierte, so deutlich klang auch ein Hauch Wehmut mit. Zwischen den Emotionen ließ er eine Aussage fallen, die jeden ÖFB-Fan aufhorchen ließ: „Nach der WM ist der Arnie weg.“
Rekordjäger im WM-Rausch
Sportlich erlebt Arnautović einen zweiten Frühling. Erst im Oktober knackte er Toni Polsters Torrekord, wenige Tage vor dem Bosnien-Spiel hatte er Österreich mit einem Doppelpack gegen Zypern zum 2:0 geführt.
Teamgeist als Schlüssel zur WM
Arnautović betonte mehrfach, dass der Erfolg nicht seine persönliche Geschichte sei, sondern jene eines außergewöhnlichen Teams. „Das ist eine Familie“, wiederholte er. Das deckt sich mit Ralf Rangnicks Analyse: „Eine extrem verschworene Gemeinschaft.“