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Curacao qualifiziert sich erstmals für eine WM und schreibt Fußballgeschichte.
Curacao qualifiziert sich erstmals für eine WM und schreibt Fußballgeschichte.
Curacao qualifiziert sich erstmals für eine WM und schreibt Fußballgeschichte.
APA-Images / AFP / RICARDO MAKYN

Historisch: Dieses Land fährt erstmals zur WM

19.11.2025 um 09:18, Yunus Emre Kurt
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Curacao schafft die unglaubliche Sensation: Der Karibikstaat löst erstmals ein WM-Ticket. Ein 0:0 auf Jamaika reicht, während der Gegner ins Chaos stürzt.

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Curacao hat die größte Fußball-Sensation dieses Qualifikationszyklus perfekt gemacht. Der kleine Karibikstaat, Heimat von nur rund 150.000 Menschen, hat sich erstmals in seiner Geschichte für eine Fußball-Weltmeisterschaft qualifiziert. Ein torloses Unentschieden im entscheidenden Auswärtsspiel gegen Jamaika reichte der Mannschaft, um Gruppe B zu gewinnen und direkt zur WM 2026 in die USA, nach Kanada und Mexiko zu reisen. Für Jamaika hingegen war der enttäuschende Abend doppelt bitter: Die „Reggae Boyz“ müssen nicht nur in die Play-offs, sondern verloren unmittelbar nach dem Abpfiff auch ihren Teamchef.

Ein Punkt für die Ewigkeit

Es brauchte keinen Sieg, keine grandiose Gala, nur Nerven aus Stahl. Curacao spielte mutig, verteidigte mit Herz und profitierte schließlich auch von der Gelb-Roten Karte gegen Jamaikas Jon Russell. Die Schlussphase dominierte der Außenseiter dann in Überzahl und brachte das 0:0 über die Zeit. Als der Schlusspfiff ertönte, brachen auf der Spielerbank und im gesamten Betreuerteam alle Dämme. Die Mannschaft schrieb Fußballgeschichte: Noch nie zuvor durfte ein so kleiner Staat bei einer WM-Endrunde antreten.

Trainer erlebt die Sensation aus der Ferne

Ironischerweise war ausgerechnet der Mann, der das Projekt erst stabilisierte, nicht vor Ort. Nationaltrainer Dick Advocaat hatte die Reise nicht mit angetreten und war aus familiären Gründen in die Niederlande zurückgekehrt. Der 78-Jährige verfolgte den historischen Erfolg daher lediglich am Bildschirm. Dennoch trägt seine Handschrift maßgeblich zum Erfolg bei: Unter dem früheren Niederlande-Coach wurde Curacao taktisch strukturierter und defensiv deutlich stabiler.

Jamaika fällt ins Chaos

Während Curacao jubelt, herrscht in Jamaika Alarmstufe Rot. Nach dem verpassten Direktticket trat Trainer Steve McClaren, der die Mannschaft seit Juli 2024 betreut hatte, unmittelbar nach dem Spiel zurück. „Nach reiflicher Überlegung habe ich entschieden, dass die Mannschaft neue Impulse braucht“, erklärte der Brite sichtlich ernüchtert. Jamaika muss nun in die schweren März-Play-offs und in kürzester Zeit einen neuen Cheftrainer finden.

Weitere Entscheidungen

Auch andernorts wurden Tickets verteilt, manche jubelten, andere mussten bittere Rückschläge einstecken. Suriname verpasste sein historisches Debüt zunächst und unterlag in Guatemala mit 1:3. Als Gruppenzweiter hat das Team aber in den Play-offs im Frühjahr noch eine Chance, den Traum doch zu erfüllen.

Panama hingegen löste ein souveränes Direktticket und bezwang El Salvador klar mit 3:0. Mit einer routinierten Vorstellung sicherten sich die Mittelamerikaner frühzeitig Platz eins in ihrer Gruppe.

Haiti nach 52 Jahren wieder dabei

Ein weiterer Fußball-Moment für die Geschichtsbücher ereignete sich in Gruppe C. Haiti, einst 1974 in Deutschland zum ersten und einzigen Mal auf der WM-Bühne vertreten, kehrt nach 52 Jahren zurück. Ein 2:0 gegen Nicaragua und ein torloses Remis zwischen Honduras und Costa Rica bescherten Haiti den Gruppensieg. Für Honduras, das punktgleich blieb, reichte die schlechtere Tordifferenz, um in die Play-offs abzurutschen

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