F1 Monaco: Peinliche Pokal-Panne bei Siegerehrung
- Rennen ohne Überraschung
- Bortoleto crasht
- Tsunoda rammt Gasly
- Frust am Funk
- Kampf ums Podium
- Norris jubelt
- Charlène patzt
- Stars in Monaco
Der Grand Prix von Monaco hat seit jeher einen besonderen Platz im Formel-1-Kalender und Herzen der Fahrer; nicht wegen wilder Überholmanöver, sondern wegen Glamour, Prestige und knallharter Strategie. Weil es aufgrund fehlender Möglichkeiten zum Überholen und vorsichtiger Rennstallstrategien in den vergangenen Jahren zu wenig Action gab, hat die FIA heuer reagiert: Zum ersten Mal waren zwei Boxenstopps pro Fahrer Pflicht. Das sollte für mehr Bewegung sorgen. Tatsächlich hat sich das neue Reglement bemerkbar gemacht. Während einige Teams versuchten, mit früher Stopptaktik unter VSC zu tricksen, haben andere gepokert und auf das Safety Car gewartet, das nie gekommen ist.
Rennen ohne Überraschung
Typisch für Monaco hat das Rennen fast ident mit der Startaufstellung geendet. Norris startet von der Pole und behauptet seine Position, trotz kleinem Verbremser vor der ersten Kurve. Leclerc bleibt dran, kommt aber trotz spannender Aufholjagd in den letzten Runden nicht vorbei. Piastri sichert McLaren den Doppelschlag mit Platz drei. Verstappen kann auch mit seiner verzögerten Boxenstrategie keine Wunder bewirken und landet auf Platz vier. Hamilton fährt solide und bringt Platz fünf heim. Racing-Bulls-Rookie Hadjar zeigt auf und landet souverän auf Rang sechs. Damit hat auch die Jagd auf den Weltmeistertitel erneut an Fahrt gewonnen. Norris verkürzt seinen Rückstand auf Teamkollegen Piastri auf nur noch drei Punkte. Verstappen liegt nun schon 25 Zähler hinter dem Führenden.
DRIVER STANDINGS AFTER EIGHT ROUNDS
Piastri's lead cut to three points 🤏
Hadjar into the top 10 💪#F1 #MonacoGP pic.twitter.com/7iSFmqu6yL— Formula 1 (@F1) May 25, 2025
Bortoleto crasht
Gleich in Runde 1 parkt Gabriel Bortoleto seinen Sauber nach einem harten Manöver gegen Antonelli in der Wand. Das virtuelle Safety Car nützt Tsunoda für seinen ersten Stopp. Es soll die einzige "Pause" im Rennen bleiben: kein klassisches Safety Car, keine rote Flagge, keine Kollision mit Folgen im Spitzenfeld. Bortoleto schafft es, sich aus eigener Kraft zu befreien und bringt das Rennen am Ende auf P14 zu Ende.
Tsunoda rammt Gasly
Auch nicht, als es zwischen Yuki Tsunoda und Pierre Gasly ordentlich kracht. Gasly verbremst sich beim Anbremsen auf die Nouvelle-Chicane, während Tsunoda bereits die Linie zum Einlenken gesetzt hat. Der Alpine rauscht heran, trifft den Red Bull am rechten Hinterrad, ein klassischer Fall von zu spät, zu optimistisch, zu eng. Der Kontakt ist kurz, aber heftig: Tsunodas Wagen wackelt, kann aber weiterfahren. Gaslys Bolide trägt deutlich mehr Schaden davon. Das rechte Vorderrad bricht beinahe aus der Aufhängung, der Alpine zieht hilf- und flügellos Richtung Notausgang, schafft es aber noch in die Boxengasse.
Die Rennleitung entscheidet sich dennoch gegen ein Safety Car, nachdem kein Trümmerregen die Strecke blockiert. Eine mutige Entscheidung, wenn auch typisch Monaco: Jeder Rennabbruch kommt hier einem politischen Akt gleich. Für Gasly ist das Rennen gelaufen.
Frust am Funk
Verstappen, der auf Chaos hofft, bleibt auf seiner Strategie sitzen. Generell macht sich beim Niederländer wenig Begeisterung breit: „Meine Gangschaltung fühlt sich an wie Monaco 1972“, funkt er zwischenzeitlich. Fernando Alonso wiederum schreit seinen Frust ins Funkgerät, als das Team ihn trotz fehlender Überholmöglichkeit zum Pushen auffordert: „Ich kann keinen Druck ausüben!“ Sein Aston Martin gibt wenige Runden später den Geist auf.
🟨 ¡¡BANDERA AMARILLA!! (breve) Humo en el Aston Martin de Alonso y abandona
🔴 #EnDIRECTO🔴 ➡ https://t.co/8XR7BmRA06#MonacoGP🇲🇨 #F1. pic.twitter.com/wh92NghAHR— Motorsport.com España (@es_Motorsport) May 25, 2025
Mercedes-Fahrer George Russell will nicht mehr hinter Albon herzuckeln und fährt kurzerhand querfeldein vorbei. Den von seinem Team geforderten Positionstausch verweigert er: „Lieber kassiere ich die Strafe, als weiter hinter ihm zu schleichen“, so seine Funkansage – das Steward's-Protokoll wird’s ihm danken. Es setzt eine Drive-Through-Strafe. Williams experimentiert mit unterdessen Positionswechseln zwischen Albon und Sainz. Alpine und Sauber sind wieder einmal Statisten.
George Russell's response after he was given a 20-second drive-through penalty for this move 👀 pic.twitter.com/k2qsbdEp2u
— ESPN F1 (@ESPNF1) May 25, 2025
Kampf ums Podium
An der Spitze bleibt es bis zum Schluss eng: Norris führt, Leclerc, Piastri und Verstappen bleiben in Schlagdistanz, aber ohne echte Möglichkeit zu überholen. Verstappen, der vor seinem zweiten verpflichtenden Boxenstopp das Feld über mehrere Runden anführt, wird zum Blockierer und lässt die Verfolger auflaufen.
Norris jubelt
Am Ende fährt Lando Norris souverän seinen zweiten Saisonsieg ein. „Ich habe mir einen Kindheitstraum erfüllt“, strahlt 25-Jährige nach Rennende. Auf dem Podium bleibt der Brite cool, auch wenn die letzten Runden nervenaufreibend waren. Teamkollege Piastri freut sich über Rang drei, meint aber: „Ein Sieg wäre schöner gewesen.“ Leclerc hadert mit dem Samstag. „Wir haben das Rennen im Qualifying verloren.“ Norris gönnt er den Sieg, er habe ihn sich verdient.
Hugs from mum 😊#F1 #MonacoGP pic.twitter.com/uA7DrNRHzt
— Formula 1 (@F1) May 25, 2025
Charlène patzt
Doch der Auftritt, der viral geht, folgt nach der Zielflagge. Die Fürstenfamilie betritt das Podium, Charlène im Designerkleid, Albert gewohnt routiniert. Doch schon beim Einlauf patzt das royale Paar. Die Nationalhymnen, traditionell fester Teil der Siegerehrung, werden zunächst schlichtweg übergangen.
Dann kommt’s zum Fauxpas des Tages. Charlène will den Pokal für Platz zwei übergeben. Dabei marschiert sie aber nicht zu Charles Leclerc, dem Monegassen und Lokalmatador, sondern zielt direkt auf Oscar Piastri. Der Australier grinst, winkt ab und zeigt höflich auf Leclerc, der links von Norris steht. Charlène stutzt kurz, übergibt die Trophäe dann aber doch dem Richtigen.
Stars in Monaco
Wie gewohnt pilgert das Who’s who ins Fürstentum. Auf den Tribünen sichten Kameras Jeff Bezos samt Verlobter Lauren Sánchez, Frankfurt-Goalie Kevin Trapp mit Izabel Goulart, sowie Popstar Dua Lipa und Supermodel Naomi Campbell. Auch Kroatien-Kickerin Ana Maria Markovic ist mit Freund Tomás Ribeiro angereist. Die Zielflagge schwenken durfte diesmal "Grey's Anatomy"-Star und Rennfahrer Patrick Dempsey.