Alexander Schlager: „Wir wissen, was möglich ist“
Inhalt
- Rückschläge und persönlicher Neustart
- Abwehrumbau als Dauerzustand
- Druck gehört in Salzburg dazu
- Belastung als Antrieb
- Führen durch Authentizität
- WM-Qualifikation als Meilenstein
- Große Bühne, große Ambitionen
Alexander Schlager ist eine der Konstanten beim FC Red Bull Salzburg und auch im österreichischen Nationalteam längst eine feste Größe. Im Gespräch blickt der 29-Jährige auf eine intensive Saison zurück, spricht offen über Druck, Entwicklung und die große Vorfreude auf die Weltmeisterschaft 2026.
„Ganz wichtig ist, dass wir trotz einer nicht optimalen Saison in der Bundesliga weiter ganz vorne dabei sind“, sagt Schlager im Gespräch mit weekend.at. Salzburg habe mehrere Spiele gehabt, „in denen mehr möglich gewesen wäre“, sowohl defensiv als auch offensiv. Dennoch sieht er klare Fortschritte: „Wir haben uns vor allem als Kollektiv stabilisiert und eine viel bessere Energie in die Mannschaft bekommen.“
Dass Salzburg aktuell an der Spitze steht, sei kein Zufall: „Irgendwo ist der Platz ganz vorne nicht nur durch Zufall entstanden, sondern wir erarbeiten uns das.“
Rückschläge und persönlicher Neustart
Für Schlager selbst verlief der Saisonstart nicht ideal. Eine Verletzung bremste ihn früh aus, sogar die Klub-WM in den USA verpasste er. „Ich habe mich dadurch nicht unter Druck setzen lassen“, erklärt der Keeper. Stattdessen habe er genau darauf geachtet, „was ich brauche, um wieder voll fit zu werden“.
Heute zeigt sich Schlager zufrieden: „Insgesamt bin ich mit meiner persönlichen Saison bisher zufrieden. Aber Fußball ist ein Mannschaftssport – entscheidend ist, was wir gemeinsam erreichen.“
Abwehrumbau als Dauerzustand
Die Defensive der Salzburger wurde im Sommer erneut verändert – ein bekanntes Szenario. „Das ist bei Red Bull Salzburg ja nicht neu“, sagt Schlager schmunzelnd. Seit Mitte Juni spiele man nun zusammen, „und in vielen Bereichen funktioniert das gut“. Gleichzeitig bleibt er realistisch: „In anderen haben wir definitiv noch Verbesserungspotenzial.“
Druck gehört in Salzburg dazu
Der Erwartungsdruck beim Serienmeister ist hoch, doch Schlager sieht darin nichts Negatives. „Wer bei Salzburg spielt, weiß, dass Druck dazugehört.“ Gleichzeitig mahnt er zur Bodenständigkeit: „Ein sehnsuchtsvoller Blick in die Vergangenheit hilft uns nicht weiter. Nur wer im Hier und Jetzt lebt, kann erfolgreich sein.“
Belastung als Antrieb
Liga, Cup, internationale Spiele – dazu Nationalteam-Einsätze: Pausen sind rar. „Genau das mag ich“, sagt Schlager. „Es ist ein Zeichen, dass man gut unterwegs ist.“ Umso wichtiger sei es, die wenigen Ruhephasen bewusst zu nutzen, um „den Akku wieder aufzuladen“.
Führen durch Authentizität
Als Führungsspieler sieht sich Schlager nicht in einer Rolle, die man bewusst inszeniert. „Eine Führungsrolle kann man nur übernehmen, wenn man authentisch ist.“ Ob laut oder leise sei zweitrangig – entscheidend sei, „so viel wie möglich zum Erfolg beizutragen“.
WM-Qualifikation als Meilenstein
Die Qualifikation für die WM 2026 beschreibt Schlager als „wahnsinnig cooles Gefühl“. Nach 28 Jahren sei es ein Meilenstein für ganz Österreich. „Jetzt geht es darum, dass wir in den USA unser Land so repräsentieren, dass man sagen kann: Wir haben alles herausgeholt.“
Besonders emotional ist das Turnier für ihn persönlich. Nach der verletzungsbedingten verpassten EM habe die WM eine „ganz spezielle Bedeutung“. „Es geht nicht nur um Fußball, sondern um das Emotionale – darum, diese Zeit mit den Teamkollegen zu genießen.“
Wir haben einen riesengroßen Meilenstein erreicht, auf den auch ganz Österreich gewartet hat.
Große Bühne, große Ambitionen
Und die Zielsetzung? Schlager denkt bewusst nicht klein. „Wir wollen nicht nur dabei sein.“ Wenn das Team sein Potenzial abruft, könne es „sehr unangenehm zu bespielen sein“. Wie weit es geht, werde man sehen – aber klar ist: Österreich reist mit Ambitionen.