Fall Zadic: Plagiatsjäger Weber ortet "Hochschulkorruption"
Die Universität Wien hatte nach einer anonymen Anzeige im Frebruar, die Doktorarbeit der Justizministerin einer Plagiatsprüfung unterzogen. Die Dissertation wurde danach von internationalen externen Gutachtern überprüft, die zu dem Ergebnis kamen, dass kein Plagiat vorliege. "Eine Täuschungsabsicht zur Erschleichung eines akademischen Grades wurde nicht nachgewiesen. Das Verfahren wird eingestellt, der akademische Grad nicht aberkannt", heißt es in der Aussendung weiter.
"Hochschulkorruption"
Plagiatsforscher Stefan Weber kritisiert diese Entscheidung auf seiner Homepage scharf. Dass Zadic der Titel nicht aberkannt wird, sei für ihn "erwartbar" gewesen. Dass "die Universität Wien auch noch die Plagiate in der Dissertation leugnet", sei allerdings eine "falsche Tatsachenbehauptung". Weber geht mit seiner Kritik sogar noch weiter: "Die Universität Wien betreibt damit – wie schon im Fall Hahn – Hochschulkorruption. Sie nennt das leicht umschreibende Abschreiben von Sätzen ohne Quellenangaben nicht Plagiat“, schreibt Weber auf seiner Homepage.
Ministerin erfreut
In einer Stellungnahme gegnüber der APA, zeigt sich die Ministerin über die Einstellung des Verfahrens erfreut: "Ich habe stets gesagt, dass die Vorwürfe falsch sind", so Zadic. "Die Prüfung der Universität Wien hat das bestätigt. Ich freue mich, dass das Verfahren nun, wie erwartet, eingestellt wurde."