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Alexander Van der Bellen im Studio der ORF-Elefantenrunde. Ihm gegenüber Moderatorin Susanne Schnabl.
Alexander Van der Bellen im ORF-Studio.
Alexander Van der Bellen im ORF-Studio.
Thomas Ramstorfer / First Look / picturedesk.com

VdB hitziges Finale: "Oida, es reicht"

07.10.2022 um 09:16, Stefanie Hermann
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Van der Bellen findet bei der letzten Konfrontation wenig schmeichelhafte Worte für seine Konkurrenten.

Es war eine Premiere in diesem Wahlkampf: Zum ersten und einzigen Mal hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit seinen Herausforderern in einem TV-Studio Platz genommen. Wohlgemerkt allerdings nicht, um mit ihnen zu diskutieren. Nach der Reihe interviewten Moderator Armin Wolf und Kollegin Susanne Schnabl die sieben Bewerber um das höchste Amt im Staat.

Kritik für Gesprächsverweigerung

Und wie nicht anders zu erwarten brachte Van der Bellen die durchgehende Verweigerung des direkten Austauschs nicht nur von Seiten seiner Konkurrenz die größte Kritik ein. Auch Wolf und Schnabl nahmen den Amtsinhaber ob seiner fehlenden Diskussionfreudigkeit in die Mangel. Van der Bellen selbst sieht in der Gesprächsverweigerung nach wie vor kein Problem. Im Gegenteil.

"Möchte nichts Abträgliches sagen"

Die vergangenen Wochen und Beobachtung der Debatten hätten ihn in seiner Haltung bestärkt. Die Würde des Amtes sei zu schützen."Ich möchte nichts Abträgliches über meine Mitbewerber sagen, aber alles was ich bis jetzt gesehen habe, hat mich eher darin bestätigt, mich nicht an so einer Diskussion zu beteiligen." Besonders das lockere Amtsverständnis der anderen Kandidaten habe ihn schockiert. "Ich nehme wahr, mit welcher Leichtigkeit über die Kompetenzen des Bundespräsidenten gesprochen wird." In der Geschichte hätte es nur einen einzigen Fall gegeben, in dem der Bundespräsident die Regierung entlassen hätte sollen. "Und das war 1933."

>>> Elefantenrunde: "Das muss man mit Humor sehen, Herr Wolf!"

>>> Alexander Van der Bellen im Interview | weekend.at

Rücktrittsüberlegungen

Ebenfalls häufig kritisch hinterfragt wird das forteschrittene Alter (78) des Amtsinhaber - eine Frage, die die Moderatoren direkt an Van der Bellen weitergaben. Ob er nicht schon zu alt für das Amt sei? Van der Bellen verwehrt sich dagegen. Würde er zu dieser Selbsteinschätzung kommen, dann hätte das für ihn auch Konsequenzen. In diesem Fall würde er selbst sagen: "Oida, es reicht!"

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