Friedensabkommen fix! Gaza und Israel unterzeichnen Deal
- Historischer Durchbruch offiziell
- Kabinett muss noch zustimmen
- 20 Geiseln sollen freikommen
- Inhalte des Friedensplans
- Hoffnung und Skepsis bei Hilfsorganisationen
- Jubel und Erleichterung in Israel und Gaza
- Offene Fragen
Nach zwei Jahren Krieg ist der historische Durchbruch offiziell: Israel und die islamistische Hamas haben am Donnerstagvormittag in Ägypten die erste Phase des US-Friedensplans unterzeichnet. Das teilte eine Sprecherin der israelischen Regierung am Nachmittag mit. Damit wurde der Weg frei für eine Waffenruhe, die innerhalb von 24 Stunden nach der geplanten Kabinettsratifizierung in Jerusalem in Kraft treten soll.
Historischer Durchbruch offiziell
Die Vereinbarung markiert den Beginn der ersten Phase des US-Friedensplans für den Gazastreifen. Unterzeichnet wurde sie am Donnerstagvormittag in Scharm el-Scheich in Anwesenheit ägyptischer und katarischer Vermittler. US-Präsident Donald Trump sprach von einem „großartigen Tag für die Welt“.
Israels Kabinett muss noch zustimmen
Das israelische Kabinett will am Donnerstagabend über den Text der Vereinbarung beraten und abstimmen. Erst danach, voraussichtlich am Freitagabend, soll der Waffenstillstand offiziell beginnen. Anschließend läuft eine 72-Stunden-Frist, innerhalb der die ersten israelischen Geiseln freigelassen werden sollen.
Nach israelischen Angaben bereitet das Militär bereits den geordneten Rückzug seiner Truppen aus Teilen des Gazastreifens vor. „Die Positionierung der Soldaten wird an die Bedingungen des Abkommens angepasst“, hieß es aus Armeekreisen.
20 Geiseln sollen freikommen
Ein israelischer Regierungsvertreter bestätigt, dass die Hamas 20 noch lebende israelische Geiseln am Sonntag oder Montag freilassen will. Insgesamt befinden sich nach israelischen Angaben noch 48 Geiseln im Gazastreifen, von denen rund 20 am Leben sind. Auch die Übergabe der Leichen getöteter Geiseln ist Teil des Abkommens.
Inhalte des Friedensplans
Die Vereinbarung sieht in der ersten Phase eine Waffenruhe, den Austausch von Geiseln und Gefangenen sowie umfangreiche humanitäre Hilfe vor. Israel wird seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, während die Hamas die noch lebenden Geiseln freilässt.
Im Gegenzug will Israel rund 2.000 palästinensische Häftlinge entlassen, darunter jedoch nicht den prominenten Fatah-Politiker Marwan Barghouti. Nach Umsetzung der ersten Schritte soll die zweite Verhandlungsphase folgen. Diese betrifft die Entwaffnung der Hamas, die künftige Verwaltung des Gazastreifens und den Wiederaufbau.
Das israelische Militär wird nach der Freilassung etwa 53 Prozent des Gazastreifens weiter kontrollieren.
Hoffnung und Skepsis bei Hilfsorganisationen
Hilfsorganisationen im Gazastreifen begrüßen den Schritt, warnen aber vor der Dimension der humanitären Katastrophe. „Es wird Monate dauern, bis man eine Stabilisierung erreicht“, sagt Younis Al Khatib, Präsident des Palästinensischen Roten Halbmonds, bei einem Pressegespräch in Wien. Mehr als 1.000 Lastwagen pro Woche seien nötig, um die Hungersnot zu bekämpfen.
Das UN-Nothilfebüro OCHA steht mit rund 170.000 Tonnen Hilfsgütern bereit. Sobald Israel die Übergänge öffnet, könnten die Lieferungen anrollen.
Jubel und Erleichterung in Israel und Gaza
In Tel Aviv versammelten sich Hunderte Menschen auf dem „Platz der Geiseln“. Angehörige verschleppter Israelis jubelten und bedankten sich bei Trump und den Vermittlern. „Unsere Kinder kommen endlich nach Hause“, sagte Hatan Angrest, Vater eines der Entführten.
Auch im Gazastreifen feiern die Menschen auf den Straßen. In Khan Younis rief ein Mann: „Gott sei Dank für die Waffenruhe, das Ende des Blutvergießens und des Tötens.“
Offene Fragen
Trotz der Einigung bleiben viele Punkte ungelöst: Wer soll den Gazastreifen nach dem Abzug verwalten? Wird die Hamas tatsächlich entwaffnet? Und welche Rolle spielt das geplante internationale Gremium unter der Leitung von Trump und dem ehemaligen britischen Premier Tony Blair?
Arabische Staaten drängen auf eine Zweistaatenlösung und die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates – eine Forderung, die Israels Premier Netanjahu bislang ablehnt.