Dancing Stars: Warum ist Anna Strigl ausgeschieden?
- Wer gut tanzt, gewinnt nicht automatisch
- So funktioniert die „Dancing Stars“-Wertung
- Tanz allein ist nicht alles
Die eine war der „Diamant“ der vierten Show, die andere emotionale Fixgröße des Halbfinales, beide eint dasselbe Schicksal: Julia Cencig und Anna Strigl mussten trotz starker Leistungen überraschend ihre Tanzreise bei „Dancing Stars“ beenden. Nach Julia, die bereits Anfang April mit der ersten 10er-Wertung der Staffel glänzte und dennoch rausgewählt wurde, hat es im Halbfinale nun auch die Tiroler Influencerin getroffen. Bei „Dancing Stars“ reicht es nicht, die Jury zu überzeugen. Das Publikum entscheidet mit. Und manchmal auch gegen alle Erwartungen.
Favoritin ist ausgeschieden
Noch vor dem Verlesen des letzten Finalteilnehmers hätte wohl niemand auf ein Aus des Traumpaares Strigl & Stanionik gewettet. Gemeinsam mit Tanzpartner Herby Stanonik hat sie gleich zwei starke Auftritte aufs Parkett gelegt: einen kraftvollen Paso Doble zu „Montagues & Capulets“ – inklusive Verletzung am Knie – sowie einen Contemporary zu „All I Want“. Von der Jury gab es dafür nicht nur lobende Worte, sondern auch Punkte satt: 29 für den Paso, 28 für den vertanzten Beziehungskonflikt im Contemporary. Mit insgesamt 57 Punkten lag das Team damit punktgleich mit Paulus Bohl und Aaron Karl auf. Nur Simone Lugner lag mit 50 Punkten abgeschlagen hinter den Top 3.
Auch in den Wochen davor hatte sich Anna durchaus als Publikumsliebling und Jury-Liebling etabliert; stets oben dabei, keine Skandale, keine Durchhänger.
Wer gut tanzt, gewinnt nicht automatisch
So wie Julia Cencig liegt das Problem wohl nicht auf dem Parkett. Neben der Jury zählt bei „Dancing Stars“ auch das Publikumsvoting, und das kann die beste Punktelage blitzschnell kippen. Gewohnt trocken hat es Juror Balázs Ekker bereits nach Cencigs Ausscheiden auf den Punkt gebracht: „Es hat wahrscheinlich keiner für sie angerufen.“ Ein Schicksal, das Anna jetzt teilt. Sie hat geliefert, konnte aber wohl nicht ausreichend mobilisieren. Und das, obwohl sich Jury und Show-Community einig waren: tänzerisch war Anna absolut finalreif.

So funktioniert die „Dancing Stars“-Wertung
Wieder mal zeigt sich: Das System ist zwar eigentlich einfach, aber gnadenlos.
- Pro Tanz vergibt die Jury maximal 30 Punkte.
- Diese Punktzahl ergibt ein internes Ranking (Platz 1 = 4 Wertungspunkte, Platz 2 = 3 etc.).
- Gleichzeitig stimmen die Zuschauer ab – auch daraus ergibt sich ein Ranking.
- Die beiden Punktesysteme werden addiert. Wer in Summe am wenigsten hat, muss gehen.
Anna hatte Jury-Punkte satt. Beim Voting reichte es offenbar nicht, um sich gegenüber Simone Lugner durchzusetzen, die nun trotz der niedrigsten Jurywertung im Finale steht.

Tanz allein ist nicht alles
Dancing Stars ist nun mal nicht nur ein Tanzwettbewerb. Im Prinzip funktioniert die Show wie ein Beliebtheitsvoting. Man kann technisch brillieren, sich schinden, Emotionen zeigen und trotzdem ausscheiden, wenn das Publikum nicht mitzieht oder man es nicht schafft, seine Fans ausreichend zu mobilisieren.
Das ist auch ein Weckruf für alle Finalisten: Wer das Publikum nicht erreicht, kommt auch mit drei 10ern nicht als erster über die Ziellinie.