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Frau zieht Pflaster ab | Credit: iStock.com/Liudmila Chernetska
iStock.com/Liudmila Chernetska

Was es bei kleinen und großen Wunden zu beachten gibt

02.12.2025 um 14:50, Weekend Online
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Kleine und große Wunden brauchen eine optimale Versorgung, um zu heilen. Dieser Artikel zeigt, was es bei der Pflege zu beachten gilt.

Bei der Wundversorgung kommt es immer darauf an, welche Art von Verletzung vorliegt und wie groß sie ist. Manche Wunden lassen sich problemlos zu Hause versorgen, andere erfordern sofortige medizinische Hilfe. Um im Alltag die richtige Entscheidung zu treffen, ist es wichtig, verschiedene Wundarten zu unterscheiden und erste Anzeichen einer Wundheilungsstörung zu erkennen.

Diese Wundarten gibt es

Um die Wundheilung beschleunigen zu können, hilft es, die Art der Wunde zu kennen.

Mechanische Wunden

Unter dem Begriff mechanische Wunden versteht man alle Verletzungen, die durch äußere Einwirkung entstehen. Dazu gehören Schnittwunden, Schürfwunden, Stichwunden, Platzwunden und Kratzwunden.

  • Eine Schnittwunde entsteht zum Beispiel durch ein Messer oder einen scharfen Gegenstand.
  • Zu einer Schürfwunde kommt es, wenn die Haut an einer rauen Oberfläche entlangschrammt. Sie ist großflächig, blutet weniger, kann aber sehr schmerzhaft sein.
  • Stichwunden wirken oft harmlos, sind aber aufgrund der Tiefe problematisch, weil Schmutz und Keime tief in das Gewebe gelangen können.
  • Platzwunden entstehen durch stumpfe Gewalt und weisen oft unregelmäßige Ränder auf.
  • Kratzwunden sind meist oberflächlich, können aber wegen der Bakterien unter den Fingernägeln zu Infektionen führen.

Jede dieser Wunden benötigt eine angepasste Versorgung, damit sie sauber heilt.

Thermische Wunden

Thermische Wunden entstehen durch Hitze oder Kälte.

  • Bei einer Verbrennung wird die Haut durch eine heiße Oberfläche, Feuer oder heiße Luft geschädigt. Eine Verbrühung entsteht durch Kontakt mit heißer Flüssigkeit. Beide Formen können die Haut nicht nur oberflächlich, sondern auch in tieferen Schichten beeinträchtigen.
  • Eine Erfrierung entsteht durch extreme Kälte oder langen Kontakt mit Nässe bei niedrigen Temperaturen. Das Gewebe leidet unter der Kälte und kann bei fortschreitender Erfrierung bleibende Schäden erleiden.

Thermische Wunden wirken oft dramatisch und sind immer ein Zeichen dafür, dass schnelle und richtige Schritte notwendig sind.

Chemische Wunden

Zu chemischen Wunden kommt es durch Reizstoffe wie Säuren oder Laugen. Diese Stoffe können die Haut direkt zerstören und tief in das Gewebe eindringen. Die Gefahr besteht darin, dass man die Schädigung nicht sofort erkennt, weil der eigentliche Schaden im Inneren der Haut entsteht. Deshalb ist schnelles Handeln wichtig. Die betroffene Stelle sollte gründlich gespült werden, damit der Stoff so rasch wie möglich verdünnt und entfernt wird. Ohne schnelle Reaktion kann die chemische Verletzung weiter fortschreiten.

Strahlungswunden

Eine Strahlungswunde entsteht durch intensive Sonneneinstrahlung oder durch medizinische Strahlentherapie. Ein klassisches Beispiel ist der Sonnenbrand. Obwohl er häufig vorkommt, handelt es sich dennoch um eine ernstzunehmende Wunde, die die Haut schwächt. Auch medizinische Bestrahlungen können die Haut empfindlicher machen. In beiden Fällen ist die Schutzfunktion der Haut beeinträchtigt, was die Heilung verlangsamen kann.

Die richtige Wundversorgung für kleine Wunden

Kleine Wunden können in vielen Fällen selbst versorgt werden.

  • Am Anfang steht die Reinigung. Mit klarem Wasser oder einem geeigneten Wundreinigungsmittel lässt sich sichtbarer Schmutz vorsichtig entfernen, ohne an der Wunde zu reiben.
  • Anschließend wird die Haut rund um die Wunde leicht abgetrocknet und ein Wundgel oder eine desinfizierende Lösung aufgetragen. Diese Vorbereitung reduziert das Risiko, dass Keime in die Wunde gelangen.
  • Danach wird die Wunde mit einem atmungsaktiven Pflaster abgedeckt. Bei Schürfwunden empfiehlt sich eine sterile Kompresse. Die Wunde sollte in den folgenden Tagen beobachtet werden. Wenn der Heilungsprozess gut verläuft, löst sich die Kruste von selbst. Ein Aufkratzen sollte vermieden werden, damit keine neuen Keime eindringen.

Die optimale Wundheilung bei großen Wunden

Bei größeren Wunden sind Tiefe, Größe und Blutungsstärke entscheidend. Eine Platzwunde oder eine tiefere Schnittwunde kann eine medizinische Versorgung wie Nähen erforderlich machen, damit sie korrekt zusammenwächst. Bis professionelle Hilfe eintrifft, sollte sanfter Druck auf die blutende Stelle ausgeübt werden. Eine sterile Auflage eignet sich dafür besonders gut. Fremdkörper sollten nicht eigenständig aus einer tiefen Wunde entfernt werden, da dies das Infektionsrisiko erhöht und die Blutung verstärken kann.

Wann es zu Wundheilungsstörungen kommen kann

Trotz guter Versorgung kann es zu Wundheilungsstörungen kommen. Viele Faktoren spielen hier zusammen. Eine Wunde heilt schlechter, wenn sie verschmutzt ist oder nicht richtig gereinigt wurde. Auch Krankheiten wie Diabetes, ein geschwächtes Immunsystem oder eine schlechte Durchblutung können den Heilungsprozess verlangsamen. Zeichen einer gestörten Heilung sind zunehmende Rötung, Wärme, Schmerzen, Schwellung oder unangenehmer Geruch. Wenn sich Eiter bildet, handelt es sich um eine Infektion. In diesen Fällen ist eine medizinische Behandlung notwendig.

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