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Versammelte Menschen auf den Philippinen auf einem Parkplatz vor einem Lokal der Fast-Food-Kette "Jollybee" nach dem Erdbeben
Ein Erdbeben erschüttert die Philippinen. Besonders betroffen war die Provinz Cebu.
Ein Erdbeben erschüttert die Philippinen. Besonders betroffen war die Provinz Cebu.
APA/AFP

Mega-Erdbeben: Über 60 Menschen tot

01.10.2025 um 10:46, Marcel Toifl & APA, Red
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Ein Erdbeben der Stärke 6,9 hat die Philippinen erschüttert. Mehr als 60 Menschen sind gestorben. Besonders betroffen ist die Provinz Cebu.

Bei einem schweren Erdbeben auf den Philippinen sind Behördenangaben zufolge mindestens 60 Menschen gestorben. Die Zahl der Toten könnte aber noch deutlich steigen, sagte Raffy Alejandro vom Zivilschutz des Landes am Mittwoch. Die meisten Opfer seien von herabfallenden Trümmern getroffen worden. Zur Zahl der Vermissten lagen noch keine Angaben vor. Die Behörden sprachen von einer "Katastrophe".

Mehr als 60 Tote nach Beben

Mehr als 140 Menschen wurden verletzt, wie die nationale Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Das Beben der Stärke 6,9 hatte die südostasiatische Inselgruppe der US-Erdbebenwarte USGS zufolge am späten Dienstagabend (Ortszeit) vor den Küsten der Inseln Cebu und Leyte in zehn Kilometern Tiefe erschüttert. Mehrere Gebäude stürzten laut offiziellen Angaben ein, die Stromversorgung wurde unterbrochen.

Verletzte und hunderte Nachbeben

Dem Philippinischen Institut für Vulkanologie und Seismologie zufolge kam es zu mehr als 370 Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 4,8. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgesprochen. Trotz der Erschütterungen blieb die Angst groß, da viele Menschen ihre Häuser nicht betreten wollten. Experten betonten, dass es in den kommenden Tagen zu weiteren Beben kommen könnte.

Dutzende Todesopfer in Bogo City

"Wir glauben, dass dieses Erdbeben eine große Katastrophe ausgelöst hat", sagte Alejandro. "Es gibt immer noch Nachbeben, und viele wollen nicht in ihre Häuser zurückkehren, insbesondere in Bogo City." In der Küstenstadt mit 90.000 Einwohnern in der Provinz Cebu in der Nähe des Epizentrums starben 27 Menschen, darunter auch Minderjährige, wie das regionale Informationsbüro mitteilte.

Sportveranstaltung wird zur Tragödie

In San Remigio kamen laut Polizei sechs Menschen ums Leben, die meisten während einer Sportveranstaltung. "Die Opfer spielten Basketball in der Sporthalle, als diese einstürzte", sagte Polizeichef Jan Ace Elcid Layug. Die Provinzregierung von Cebu meldete zudem, dass ein Geschäftsgebäude und eine Schule in Bantayan eingestürzt seien. Außerdem seien mehrere Dorfstraßen beschädigt worden.

Dramatische Szenen in sozialen Medien

Videos und Fotos in den sozialen Medien zeigten beschädigte Gebäude, darunter Kirchen, sowie panische Menschen. Auf einem Video sind Menschen zu sehen, die unter einem Tisch Schutz suchten und beteten, während in einem Einkaufszentrum die Decken einstürzten. Ein anderes zeigte Roller und Autos, die auf einer schwankenden Brücke anhielten. Die Aufnahmen können nicht verifiziert werden.

Zerstörung und Chaos in mehreren Städten

In Bogo City lagen Leichen vor dem Provinzkrankenhaus, wo auch alle Patienten evakuiert und in Zelten untergebracht werden mussten. Straßen waren mit Trümmern übersät und hatten Risse. In der Stadt Tabuelan wurde eine Autobahn durch einen Erdrutsch blockiert, während in der Stadt Consolacion ein Feuer in einem Einkaufszentrum ausbrach, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte.

Gefahr am Pazifischen Feuerring

Die Philippinen liegen auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen. Erdbeben und Vulkanausbrüche kommen in dem südostasiatischen Land daher häufig vor. Auch Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring. Vor der Küste der von Cebu mehr als 2.600 Kilometer entfernten indonesischen Insel Java bebte am späten Dienstagabend ebenfalls die Erde. Das Beben der Stärke 6,0 ereignete sich laut USGS in einer Tiefe von 13,9 Kilometern. Sein Epizentrum lag demnach etwa 156 Kilometer östlich von Surabaya, der zweitgrößten Stadt Indonesiens. Berichte über Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor.

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