Naturkatastrophe: Die fünf tödlichsten Erdbeben der Welt
1. Port-au-Prince in Haiti (2010): 316.000 Todesopfer
Die Uhr hat exakt 16:53:11 Uhr Ortszeit angezeigt, als in Haiti am 12. Jänner 2010 die Erde anfing zu beben. Das Epizentrum des mit einer Stärke von 7,0 bemessenen Erdbebens befand sich etwa 25 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt. Insgesamt kamen dabei geschätzt 316.000 Menschen ums Leben, 310.000 wurden verletzt und 1,8 Menschen obdachlos. Das Beben stürzte Haiti in eine humanitäre Katastrophe, von der sich das Land bis heute nicht vollständig erholt hat.
2. Haiyuan in China (1920): 273.400 Todesopfer
Vor etwas mehr als 100 Jahren überraschte ein gewaltiger Erdstoß die Bewohner rund um Haiyuan in der chinesischen Provinz Ningxia – das sogenannte „Erdbeben von Gansu“ mit einer Stärke von 7,8. Dieser Teil des Landes hat damals noch zur Provinz Gansu gehört – daher der Name. Die Opferzahl beläuft sich auf mehr als 273.000 Tote, so gut wie alle Häuser im Zentrum des Bebens wurden zerstört und noch drei Jahre lang sind Nachbeben gemeldet worden.
3. Tangshan in China (1976): 242.800 Todesopfer
Mitten in der Nacht um 3:42 Uhr Ortszeit wurden die Menschen 1976 in der chinesischen Stadt Tangshan aus dem Schlaf gerissen. Über fünf Millionen Häuser sollen zerstört worden sein, das Beben konnte man bis in die etwa 140 Kilometer weit entfernte Hauptstadt Peking spüren. Nach offiziellen Angaben von China wurden knapp 250.000 Todesopfer registriert. Schätzungen gehen allerdings von bis zu 650.000 aus. Damit wäre das Erdbeben von Tangshan das tödlichste des vergangenen Jahrhunderts.
4. Sumatra in Indonesien (2004): 227.900 Todesopfer
Das gewaltige Unterwasserbeben (Stärke 9,1) vor Sumatra hat am 26. Dezember 2004 mehrere verheerende Tsunamis an den Küsten des Indischen Ozeans (u. a. in Indonesien, Sri Lanka, Indien, Thailand) ausgelöst. Als die tödlichen und bis zu 30 Meter hohen Wellen auf das Festland trafen, waren viele Touristen zum Baden an den Stränden. Sie wurden von der Naturkatastrophe überrascht, ein Tsunami-Frühwarnsystem existierte damals noch nicht. Diese Monsterwellen können sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 800 km/h ausbreiten. Etwa eine Viertelmillion Menschen hat ihr Leben verloren.
5. Kanto in Japan (1923): 142.800 Todesopfer
Auf der japanischen Insel Honshu hat das „Große Kanto-Erdbeben“ 1923 viele Menschenleben gefordert. Die Hafenstadt Yokohama wurde zerstört, große Bereiche Tokios ebenfalls. 105.385 Menschen sind durch die Erderschütterungen gestorben. Durch einen folgenden Stadtbrand stieg die Zahl der Todesopfer auf 142.800 an. Etwa 1,9 Millionen Menschen wurden durch die Katastrophe obdachlos.