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Georg Spiesberger
"Mr. Digital Mile" Georg Spiesberger
"Mr. Digital Mile" Georg Spiesberger
HERMANN WAKOLBINGER

"Mr. Digital Mile" Georg Spiesberger im Interview

25.03.2024 um 08:46, Jürgen Philipp
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Wie es Georg Spiesberger gelang, verschiedenste Unternehmen an einen Tisch zu bekommen und welchen Impact die DiMi mittlerweile hat.

Was war eigentlich der ursprüngliche Gedanke, Unternehmen an der Digitalen Meile zu vernetzen?
Die DiMi hatte ein erstes Ziel: Der Standort muss attraktiv für Externe werden. Die DiMi soll man kennen und jeder soll wissen, dass es hier viele coole Unternehmen gibt. Wir haben eine einzigartige Mischung aus großen, gestandenen Unternehmen und kleinen Startups. Ein witziger Zufall war, dass, kurz nachdem wir die DiMi ins Leben riefen, die Digitalisierungsministerin Schramböck in Linz zu Gast war und wir ihr als „wichtige“ Digitalisierungsinitiative präsentiert wurden. Ich konnte also den Unternehmen nur wenige Tage nach unserem ersten Meeting ein Arbeitsgespräch mit der zuständigen Ministerin anbieten, was mir, aber insbesondere der Initiative, vieles an Reputation brachte.

Es geht immer um Synergien, um Themen, die man alleine nicht stemmen kann, weil es eine kritische Masse braucht.

Georg Spiesberger, Geschäftsführer TECH HARBOR, "Mr. DiMi"

Wie ist es gelungen, Unternehmen, die im Wettbewerb um IT-Talente stehen, an einen Tisch zu bekommen?
Es gab schnell den Konsens, dass wir alle Anforderungen haben, die einer alleine nicht lösen kann. Wir haben mit etwas Einfachem begonnen: Deutschkurse für Expats. Es mussten nicht 70 Leute ins WIFI fahren, sondern wir holten die Trainer hierher und sie hielten die Kurse genau so ab, wie es unsere Leute brauchen. Dann kam das Thema Kinderbetreuung im Sommer auf. Ein Unternehmen hatte bereits Erfahrung mit Waldwochen für Sechs- bis Zehnjährige und wir rollten das Konzept für alle aus. Dann erweiterten wir das Angebot mit einem eigenen Technik Camp. Wir rannten offene Türen, etwa bei der HTL Leonding und beim Coderdojo, ein. Beim DiMi Camp engagieren sich auch Mitarbeiter aus den Unternehmen ehrenamtlich als Mentoren. Heute haben wir ein Sommerangebot im MINT-Bereich für 180 Kinder. Dann folgten gemeinsame Sportprogramme, Weiterbildung und Events. Wir können im Verbund auch besser öffentliche Interessen vertreten. Es geht jetzt nicht etwa ein einzelnes Unternehmen zur Politik, wenn es ein Anliegen hat, sondern wir gehen gemeinsam. In Summe geht es immer um Synergien, um Themen, die man allein nicht stemmen kann, weil es eine kritische Masse braucht.

Ein wichtiges Element ist das soziale Engagement wie Charity-Veranstaltungen. Warum nimmt das einen so hohen Stellenwert ein?
Wir können Dinge anstoßen und in Schwung bringen; um sie nachhaltig zu etablieren, braucht es zusätzliche treibende Kräfte. Meine Erfahrung ist, dass Sinn einer der größten Antriebe ist. Und dafür schaffen wir in der DiMi Angebote: sei es als Koordinator für Sportprogramme, als Mentor für Kinderbetreuung, bei den Bubble Days oder mit einem mobilen Punschstand, der seinen Standort von Firma zu Firma wechselt. Die Mitarbeiter betreiben ihn, der Erlös wird gespendet. Dieses Engagement für andere stärkt unsere Community und schafft Ressourcen, um Dinge überhaupt erst umsetzen zu können.

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