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Kongressstadt Linz

26.02.2024 um 09:32, Michael Schwarz
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Veranstaltungsbranche: Das Interesse an Kongressen und Tagungen ist ungebrochen und bei den Veranstaltungshäusern blickt man optimistisch ins Jahr 2024.

Linz liegt ideal, ist gut organisiert, erfolgreich, schön, kontaktfreudig, praktisch und leistbar. Mit diesen Argumenten wirbt Linz Tourismus für Tagungen und ­Kongresse in der Landeshauptstadt. Auch wenn das verdächtig nach Marketingabteilung klingt, kann man kaum abstreiten, dass Linz in den letzten Jahren zur Kongressstadt aufstieg. Und das ist sicher kein Zufall, vieles spricht für die Stadt an der Donau. Im Jahr 2022 nahmen laut Meeting Industry Report Austria des Austrian Convention Bureau über 78.000 Menschen an Tagungen in Linz teil. Fast 20.000 weitere Teilnehmer fallen auf das restliche Bundesland. Und seither ist es für die Veranstaltungshäuser eigentlich nur bergauf gegangen.

Günther Lengauer

So lässt sich bei mehrtägigen Kongressen in Linz auch ein interessantes Paket mit Rahmenprogramm schnüren.

Günther Lengauer, Geschäftsführer Bildungshaus Sankt Magdalena

Im Herzen Österreichs
Ein besonderer Vorzug von Linz ist die günstige geografische Lage. Die West-Ost-Achse, die von A1 und Zugverbindung gebildet wird, verläuft geradewegs durch die Stahlstadt. Darüber hinaus liegt Linz im Herzen des Bundeslandes und zieht dadurch auch innerhalb Oberösterreichs die Menschen an. „250 Kilometer Radius rund um Linz decken 90 Prozent der österreichischen Bevölkerung ab“, erklärt Thomas Ziegler, Geschäftsführer des Design Center Linz, den geografischen Vorteil, der Linz von anderen etablierten Kongressstädten wie Wien abhebt. Neben der verkehrsgünstigen Lage kann Linz auch mit Entertainment punkten. „Linz bietet sehr viel Programm, aber in einer überschaubaren Größe“, erklärt Ziegler einen Vorteil der Landeshauptstadt, „mit einem Kongress mit 300 Besuchern geht man in Linz nicht unter, weil die Stadt kleiner ist.“ Daneben gibt es zahlreiche Veranstaltungen im Ars Electronica Center, Brucknerhaus oder Musiktheater, die sich als ­tolle Side-Events anbieten. Dass sich Linz in den letzten Jahren sehr gut entwickelt hat, bemerkt auch Günther Lengauer, Geschäftsführer des Bildungshaus Sankt Magdalena: „Die Stadt ist attraktiv, für Bewohner und Reisende. So lässt sich bei mehrtägigen Kongressen in Linz auch ein interessantes Paket mit Rahmenprogramm schnüren.“ Sucht man ein Veranstaltungshaus im Grünen, wo man dem Stadttrubel etwas entweichen kann und dennoch nur einen Katzensprung entfernt ist, ist der Lachstatthof in Steyregg ideal. Ein 40 Hektar großer Wald- und Wiesenpark sowie Indoorsportmöglichkeiten erlauben es, Tagungen mit einem sportlichen Ausgleichsprogramm zu vereinen. „In Lachstatt bieten wir ein Rund-um-Paket mitten in der Natur mit Rückzugs- und Begegnungszonen“, sagt Ingrid Mader-Kreiner, Bereichsleiterin Bauakademie Lachstatthof. Mit jährlich rund 500 Bau-Wissensveranstaltungen und 300 externen Veranstaltungen stehen die Räumlichkeiten selten leer. Egal ob die Batterien nach dem letzten Vortrag mit einem köstlichen Abendessen, einem Kulturausflug oder sportlichen Aktivitäten aufgeladen werden, Linz bietet das ganze Programm für Kongressteilnehmer.

Linz
Spätestens seit 2009 ist Linz zur Kulturhauptstadt geworden.

Green Meetings
Der Paradigmenwechsel in der Tourismusbranche hin zu nachhaltigen Alternativen lässt auch die Kongresse nicht unberührt. Immer mehr Menschen möchten öffentlich anreisen und einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck in ihrer Destination hinterlassen. „Ressourcenschonung und nachhaltiges Wirtschaften ist ein wichtiges und hochaktuelles Thema“, sagt Lengauer. Das Bildungshaus Sankt Magdalena ist seit Kurzem mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. „Bei uns reicht Nachhaltigkeit von den Lebensmitteln im Gastronomiebereich bis zum Papierkugelschreiber im Seminarraum und dem Umgang mit der Wäsche im Hotel.“ Viele Stammgäste begrüßen dieses Umweltengagement. Auch das Design Center ist um Nachhaltigkeit bemüht. Es ist Zertifizierungsstelle und Lizenznehmer für das Umweltzeichen Green Meetings und Green Events. Beispielsweise beim Catering können Umweltsünden vermieden werden. Der Exklusivpartner DoN Group hat eine Küche im Design Center, wodurch lange Anfahrts- und Transportwege verhindert werden können.

Thomas Ziegler

Mit einem Kongress mit 300 Besuchern geht man in Linz nicht unter.

Thomas Ziegler, Geschäftsführer Design Center Linz

Veranstaltungshäuser mit Tradition
Dass Linz gut organisiert ist, kommt auch von der Erfahrung. Das Bildungshaus Sankt Magdalena feiert bereits in zwei Jahren sein 50-jähriges Jubiläum. Für Lengauer ist die stetige Weiterentwicklung essenziell für diesen Erfolg. Dennoch kann man auch auf die jahrelange Erfahrung zählen. „Mit dieser Routine können wir unseren Kundinnen die ‚Wünsche von den Lippen ablesen‘, wenn man so will.“ Lengauer weiß, dass sich Veranstalter und Teilnehmer vor allem eine perfekte Infrastruktur wünschen. So muss man sich um nichts kümmern – außer um die Inhalte. Das Design Center ist mit seinen 30 Jahren noch ein wenig jünger, aber ein wichtiger Bestandteil der Identität der Landeshauptstadt. Ziegler betont, dass man sich mit der hochmodernen Ausstattung am Puls der Zeit befindet, dass aber auch manches noch genau so zieht wie einst: „Personen, die zum ersten Mal im Design Center sind, sind immer sehr beeindruckt von der Architektur.“

Ingrid Mader-Kreiner

Es ist essenziell, dass sich Teilnehmer persönlich vernetzen. Hierfür sind Face-to-Face-Seminare unerlässlich.

Ingrid Mader-Kreiner, Bereichsleitung Bauakademie Lachstatthof

Kongresse
In die Zukunft blickt man in der Branche zuversichtlich. Ziegler verrät dazu seinen Slogan: „Menschen sind geboren, um sich zu treffen.“ Und er betont, dass er damit Live-Events meint. Dennoch weiß Ziegler: „Das Hybridformat ist gekommen, um zu bleiben.“ Richtige Tagungen und Kongresse mit begleitender Ausstellung, mit Get-Together oder Gesellschaftsabend können so aber trotzdem nicht ersetzt werden. Auch Mader-Kreiner betont, dass die Virtualität nichts an den Face-to-Face-Seminaren ändert. „Das Kongressgeschäft ist relativ krisenresistent“, erzählt Ziegler. Denn Kongresse werden meistens von Gesellschaften organisiert und die Kosten werden vom Arbeitgeber getragen. „Da geht es nicht in den Privatkonsum hinein.“ Im Kongress- und Tagungsgeschäft erwartet der Design-Center-Geschäftsführer daher keine großen Veränderungen. In anderen Geschäftsbereichen ist der Konsum derzeit noch verhaltener, lässt Ziegler wissen, doch er ist optimistisch, dass 2025 wieder das Vorpandemieniveau erreicht wird. Auch beim Lachstatthof blickt man frohen Mutes in die Zukunft. „Die Auslastung geht dieses Jahr wieder stark aufwärts“, lässt Mader-Kreiner wissen. Lengauer erkannte bereits letztes Jahr, dass es Unternehmen wieder wichtig ist, in Veranstaltungen zu investieren: „Es geht auch um die Mitarbeiterbindung. Die gelingt unter anderem dadurch, dass man den Menschen Weiterentwicklung ermöglicht.“ Tagungen und Kongresse stellen dafür ein wichtiges Instrument dar. Die Eventbranche geht mit gutem Beispiel voran und so findet Mitte April im Design Center mit der MICE Business Austria eine Veranstaltung zur Veranstaltungsbranche statt. So vernetzen sich die Vernetzer bei einem Event über Events

Kongress
Kongresse und Tagungen zeigen sich als relativ krisenresistent.

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