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Oliver Erenyi ist bei Kundenwünschen flexibel, bringt aber auch seine Expertise ein.
Oliver Erenyi ist bei Kundenwünschen flexibel, bringt aber auch seine Expertise ein.
ALEX SCHWARZ

Ich bin kein Äffchen, das nur auf den Knopf drückt

18.12.2023 um 09:10, Michael Schwarz
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Als Event- und Kulturfotograf bekam Oliver Erenyi bereits viele Stars vor die Linse. Aber auch als Business- und Werbefotograf ist er am Puls der Zeit.

Wie bist du zur Fotografie gekommen?
Ich hatte schon immer eine gewisse Filmleidenschaft und war mit 21 bereits Theaterleiter im Megaplex. Zum Fotografieren und Filmen kam ich letztlich aber eigentlich über meine Autorentätigkeit. Ich habe Musicals geschrieben und co-produziert. Der Mangel an guten Pressefotos hat mich gestört, weshalb ich mir eine Kamera gekauft habe. Heute bin ich diplomierter Berufsfotograf mit Abschluss Meisterklasse.

Hat das Smartphone die Berufsfotografie in die Krise gestürzt?
Die Goldenen Zeiten in der Berufsfotografie sind sicher irgendwo vorbei, aber von einer Krise würde ich nicht sprechen. Es ist eher ein Umdenken. Der Fotograf von morgen muss Bewegtbild können. Und er sollte sich mit KI auseinandersetzen. Es ist auf jeden Fall wichtig, einen eigenen Stil zu entwickeln und eine künstlerische Vision zu haben. Das hebt auch die Qualität auf eine Level, welches ein Handy-Schnappschuss nie erreichen kann. Mich erschüttert, dass sich viele dennoch noch schlecht in Bildern präsentieren. Niemand, der professionell auftreten möchte, sollte sich mit Handyfotos für den Onlineauftritt zufriedengeben.

Es liegt mir, aus kleineren Budgets das Optimum herauszuholen.

Oliver Erenyi, Fotograf

Kurzvideos sind aktuell voll im Trend. Wie können Unternehmen diese Medien nutzen?
Unsere Aufmerksamkeitsspanne wird immer kürzer, deshalb werden Kurzvideos eher konsumiert als lange Imagefilme. Für Unternehmen ist das eine Riesenchance. Mit dem passenden Interviewkonzept mache ich aus einem zweistündigen Gespräch zahlreiche Shorts, die später verwendet werden können. Vor allem junge Menschen spricht man so an, beispielsweise im Recruiting.

Wie entfalten die Kurzvideos am besten ihre Wirkung?
Sie müssen Aufmerksamkeit erregen und aktuell sein. Man kann besser auf Trends reagieren als mit anderen Formaten. Ich interessiere mich sehr für Medien und kann das gelegentlich etwas erahnen. Beispielsweise erfuhr ich im Kino-Jahresplan von dem Barbie-Film im Sommer. Deshalb habe ich schon bei Shootings im Februar und März die Barbie-Ästhetik integriert. Diesen Hype konnte man dadurch nutzen. Manchmal reicht es auch, vorauszuplanen. Da unterstütze ich auch meine Kunden durch eigene Ideen. Ich bin kein Äffchen, das nur auf den Knopf drückt. Ich beschäftige mich mit dem Unternehmen und seinen Bedürfnissen und gebe Input.

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