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In der finalen Bauphase: Die Techbase Linz erstrahlt weit über die Stadtgrenzen aus, ist Neuson-Real-Geschäftsführer Christian Richter überzeugt.
In der finalen Bauphase: Die Techbase Linz erstrahlt weit über die Stadtgrenzen aus, ist Neuson-Real-Geschäftsführer Christian Richter überzeugt.
HERMANN WAKOLBINGER

Ein Hauch von Silicon Valley mitten in Linz

06.10.2023 um 10:03, Klaus Schobesberger
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Die Techbase Linz richtet sich an technikaffine Unternehmen und will als kleine "Stadt in der Stadt" neue Standards in puncto Arbeiten der Zukunft setzen.

Linz ist Industriestadt, positioniert sich jedoch zunehmend auch als Technologie- und Dienstleistungsstandort. Wie weit diese Metamorphose gediehen ist, lässt sich an städtebaulichen Aktivitäten festmachen. Die Neugestaltung der „digitalen Meile“ von der Tabakfabrik Linz bis zum Hafen ist nur ein Beispiel für die aktuellen Veränderungen. Als eines der ambitioniertesten Büro- und Businesspark-Projekte der Landeshauptstadt gilt die „Techbase“, die sich in ihrer finalen Bauphase befindet. Konzipiert als „offener Campus“ für technologieaffine Firmen, entstehen in unmittelbarer Nachbarschaft zu WIFI, ÖAMTC, Linz AG und A7 nicht nur Büros, sondern – ganz dem Zeitgeist entsprechend – eine eigene Arbeits- und Lebenswelt mit Grünbereichen, Nahversorger, Konferenzzentrum, Hotel, Restaurant oder Cafés. Der gesamte Stadtteil werde aufgewertet und umliegende Institutionen profitieren, ist Techbase-Projektleiter und Geschäftsführer der Neuson Real GmbH Christian Richter überzeugt.

 

Linz hat bei Büroimmobilien Aufholbedarf. Vor allem dank eines stark wachsenden IT-Sektors.

Christian Richter, Geschäftsführer Neuson Real

Standort wird attraktiver
Dass Linz laut dem Beratungsunternehmen CBRE mit 660.000 Quadratmetern Büroflächen nach Wien die Nummer zwei am heimischen Büromarkt ist und in den nächsten Jahren weiter zulegen wird, bereitet Richter keine Sorgen. „Linz hat bei Büroimmobilien Aufholbedarf. Vor allem dank eines stark wachsenden IT-Sektors mit zahlreichen Startups, die viel Platz benötigen.“ Auf der anderen Seite habe Linz für Expats mit Familien Charme, weil es eben keine Großstadt ist, dafür sehr gute Lebensqualität zu leistbaren Preisen biete. Assets sind Kaderschmieden wie die HTLs, Hagenberg oder die neue Digital-Uni. Dass es nicht immer das Silicon Valley sein muss, zeigt das Beispiel der 2005 in Linz gegründeten und an der New Yorker Börse notierten Dynatrace, deren globale Forschungsaktivitäten in Österreich gebündelt sind. 2019 zogen rund 400 Softwarespezialisten in den hippen Büroturm in Hafennähe. Nur vier Jahre später wird ein weiteres Forschungszentrum im Hafenviertel gebaut. Bei diesen Projekten ist ebenfalls die Neuson Gruppe für die Entwicklung, Errichtung und Verwaltung verantwortlich. Vorteil für die eingemieteten Firmen: Sie erhalten moderne, individuell gestaltete Office-Räumlichkeiten und können sich so auf ihre Kernkompetenzen fokussieren.

Investitionssumme

Klotzen, nicht kleckern
In Zeiten des anhaltenden Fachkräftemangels kommt der Wahl des Arbeitsumfeldes mit zukunftsgerichteten Bürolösungen eine entscheidende Bedeutung zu. „Wir hatten bei Neuson Real immer wieder Anfragen für große Büroflächen, doch die gab es in Linz nicht“, erinnert sich Richter. Die Idee eines eigenen Campus für die Stadt wurde geboren. Als Siemens Oberösterreich einen neuen Standort suchte, wurde man sich rasch einig. Die Neuson Gruppe rund um Hans Neunteufel kaufte das Areal, das bestehende Siemens-Gebäude (ein denkmalgeschützter Riegelbau des Wiener Architekten Wilhelm Holzbauer) wird generalsaniert und in ein Ensemble neuer, rundherum errichteter Gebäude, integriert. Für Siemens wurde in dem im Vorjahr fertiggestellten Bauteil 2 eine neue Homebase auf 8.000 Quadratmetern mit fließenden Abteilungsgrenzen und individuell gestalteten Arbeitssystemen geschaffen. Der zehngeschoßige markante Gebäudekomplex ist ausvermietet.

Siemens-Homebase
Hier lässt es sich arbeiten: Teil der neuen Siemens-Homebase im fertigen Bauteil 2.

Ein Restaurant für alle
Ins noch nicht fertig sanierte Bestandsgebäude (Bauteil 1) zieht die Industrie Informatik Ende September als größter Mieter auf zwei Ebenen ein. Im lichtdurchfluteten Erdgeschoß des lang gestreckten Baus öffnet das Office- Park-Restaurant mit Frischküche seine Pforten. Betrieben wird es von Eurest Österreich, die auch Anlaufstelle für Catering und Eventmanagement im 300 Gäste fassenden Veranstaltungssaal und in drei Seminarräumen ist. Die boomerangförmigen Bauteile 3 und 4 sind noch in Bau und werden 2024 fertig. Die Bruttogeschäftsfläche von etwa 43.000 Quadratmetern bietet Platz für etwa 2.800 Arbeitsplätze. Die Miete in den Premiumsegmenten beträgt zwischen 16 und 17 Euro pro Quadratmeter, im sanierten Bestandsgebäude liegt sie zwischen 13 und 14 Euro. Dafür bekommt der Mieter auch etwas geboten – von einer multifunktionalen Businessinfrastruktur mit den höchsten Sicherheitsstandards über die High- speed-Datenleitung, Kindergarten in unmittelbarer Nachbarschaft bis hin zur betriebskostenschonenden Fernwärme und Fernkälte, die für ein angenehmes Raumklima sorgt. Verbunden sind die einzelnen Bauteile sowohl unterirdisch via Tiefgarage (1.040 Stellplätze) als auch durch ein (regengeschütztes) Wegnetz. Eine kleine Anleihe an die kalifornische Arbeitskultur ist die unterirdische, gut gesicherte Fahrradabstellfläche mit Umkleide- und Duschbereich.

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