Limberg I & III: So geht es nach den Schäden weiter
Inhalt
- Limberg III
- Limberg I
- Nur geringe Auswirkungen auf Österreichs Stromversorgung
- Finanzielle Auswirkungen
Nach den Zwischenfällen während der Inbetriebnahmetests in Kaprun hat VERBUND nun einen umfassenden Reparatur- und Maßnahmenplan für die Pumpspeicherkraftwerke Limberg I und Limberg III präsentiert. Sowohl die Analyse der Schäden als auch die Bewertung der technischen Optionen sind weit fortgeschritten. Nun steht fest, wie die ausgefallenen Komponenten wiederhergestellt werden sollen.
Limberg III
Bei Limberg III, einer der modernsten Pumpspeicheranlagen Österreichs, hatten während der Testphase beide Generatoren Schaden genommen. Die Maschinen sind Einzelanfertigungen, präzise auf das Kraftwerk zugeschnitten, entsprechend komplex sind die Prüfprozesse bei der Inbetriebnahme.
Laut VERBUND ergaben die Analysen, dass die Rotoren in Ausnahmezuständen extremen Kräften ausgesetzt waren. Diese außergewöhnliche Belastung führte laut Hersteller zur Überbeanspruchung des Isolationssystems und damit zum Ausfall.
Der verantwortliche Lieferant ANDRITZ Hydro entschied sich nach umfangreicher Begutachtung, unter Einbindung externer Sachverständiger, für eine komplette Reparatur direkt vor Ort. Dieses Vorgehen soll einen langfristig stabilen Betrieb sicherstellen.
Der Zeitplan:
- Maschine 2: Wiederaufnahme der Inbetriebnahme im Sommer 2026
- Maschine 1: Fortsetzung der Tests im Winter 2026
Limberg I
Ebenfalls betroffen ist Limberg I, wo ein Groß-Transformator während eines Schwarzstarttests im November 2025 ausfiel. Der Hersteller Royal Smit untersuchte das Gerät gemeinsam mit VERBUND vor Ort. Für eine detaillierte Schadensanalyse wird der Transformator nun ins Tal transportiert, wo er in einer speziell eingerichteten Halle zerlegt wird.
Parallel dazu hat VERBUND bereits die Beschaffung eines neuen Transformators eingeleitet. Die voraussichtliche Lieferzeit beträgt rund ein Jahr. Erst danach kann Limberg I wieder vollständig ans Netz gehen.
Nur geringe Auswirkungen auf Österreichs Stromversorgung
Trotz der Ausfälle betont VERBUND, dass die Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit gering seien. Die Zahlen im Überblick:
- Pumpspeicherleistung VERBUND gesamt: 4 GW Turbinen- und 2,4 GW Pumpenleistung
- Nur 160 MW aus Limberg I fehlen aktuell
- Limberg II und die Kaprun-Hauptstufe können das abzufließende Wasser weiterhin verarbeiten
Sobald Limberg III betriebsbereit ist, erhöht sich die verfügbare Leistung zusätzlich um 480 MW.
Finanzielle Auswirkungen
Für den Konzern rechnet VERBUND mit einem negativen Ergebniseffekt zwischen 40 und 60 Millionen Euro, wobei der Großteil im Geschäftsjahr 2026 anfallen wird.