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Mit Limberg 3 entsteht derzeit eines der modernsten Pumpspeicherkraftwerke Europas – vollständig unterirdisch und technisch auf dem neuesten Stand.
Mit Limberg 3 entsteht derzeit eines der modernsten Pumpspeicherkraftwerke Europas – vollständig unterirdisch und technisch auf dem neuesten Stand.
Mit Limberg 3 entsteht derzeit eines der modernsten Pumpspeicherkraftwerke Europas – vollständig unterirdisch und technisch auf dem neuesten Stand.
VERBUND/Alex Papis

Berg Energie: Kapruns neues Kraftpaket

22.05.2025 um 09:03, Yunus Emre Kurt
min read
LIMBERG 3. Unterirdisches Kraftwerk als Schlüsselprojekt für Österreichs Stromzukunft – Projektleiter Christian Rieder spricht über Bau, Technik und Region.

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Kaprun bekommt Zuwachs: Mit dem Pumpspeicherkraftwerk Limberg 3 wird die bestehende Kraftwerksgruppe um ein weiteres Hochleistungsprojekt ergänzt. Das neue Werk, das vollständig im Inneren des Berges entsteht, soll künftig bis zu 480 Megawatt Leistung bringen. Gemeinsam mit den bestehenden Anlagen steigt die Gesamtleistung auf beeindruckende 1.335 Megawatt. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2025 geplant – der Projektverantwortliche zeigt sich zufrieden mit dem Fortschritt.

Schlüssel zur Versorgungssicherheit

Für Christian Rieder, Projektleiter von Limberg 3, steht die Bedeutung der Kraftwerksgruppe Kaprun außer Zweifel: „Sie ist eine der wesentlichsten Werksgruppen in ganz Österreich.“ Pumpspeicherkraftwerke haben in Zeiten schwankender Einspeisung durch Wind und Sonne enorm an Bedeutung gewonnen. Die Möglichkeit, Energie zu speichern und bedarfsgerecht ins Netz zu rückzugeben, macht diese Form der Stromerzeugung zu einem zentralen Baustein der Energiewende.

Technik im Berg

Das Besondere: Limberg 3 entsteht vollständig im Inneren des Berges. Als Ober- und Unterbecken dienen – wie schon seit den 1950er Jahren – die Stauseen Mooserboden und Wasserfallboden. Technologisch setzt Limberg 3 auf das Neueste vom Neuen: Reversible Pump-Turbinen ermöglichen den Wechsel zwischen Pump- und Turbinenbetrieb mit nur einem Maschinensatz. „Dank drehzahlvariabler Systeme können wir auf die Netzanforderungen besonders flexibel reagieren“, erklärt Rieder gegenüber weekend.at. Pro Sekunde werden dabei bis zu 144.000 Liter Wasser zwischen den Speichern verschoben – je nach Bedarf zum Speichern oder zur Stromproduktion.

Es macht mich stolz, an
etwas mitzuarbeiten, das
einen echten Mehrwert
für die Zukunft bringt.

Christian Rieder, Projektleiter

Großprojekt

Der Bau von Limberg 3 ist ein technisches und organisatorisches Großprojekt. Insgesamt werden rund 550.000 Kubik meter Gestein aus dem Berg entfernt, rund 200.000 Kubik meter Beton eingebaut. Zu Spitzenzeiten waren bis zu 500 Arbeiter auf der Baustelle beschäftigt. Nach einer intensiven Planungs- und Bauphase befinden sich die Arbeiten aktuell in der Betriebssetzungsphase. Im Herbst wird die Anlage ans Netz gehen.

Nachhaltigkeit

Besonderes Augenmerk wurde auf den schonenden Umgang mit der Umwelt gelegt. „Die gesamte Anlage ist unterirdisch errichtet“, betont Rieder im Gespräch mit weekend.at. Das Projekt durchlief ein umfassendes Umweltverträglichkeitsverfahren, begleitet von strengen behördlichen Auflagen. Zahlreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen wurden umgesetzt.

Rückhalt aus der Region

Auch in der Region genießt das Projekt große Akzeptanz. Kaprun gilt seit jeher als Energie-Standort – nicht zuletzt durch den historischen Kraftwerksbau nach dem Zweiten Weltkrieg. „Die Bevölkerung steht hinter dem Projekt“, sagt Rieder. Das bestätige auch der Zuspruch zu weiteren Vorhaben, wie dem geplanten Projekt „Schaufelberg“. Für viele sei das neue Kraftwerk ein Symbol für Innovation, Sicherheit und regionale Wertschöpfung.

Eröffnung im Herbst 2025

Aktuell befindet sich das Projekt in der Phase der Inbetriebnahme. Die Hauptbauarbeiten sind abgeschlossen, die Fertigstellung steht kurz bevor. Bereits im Herbst 2025 soll Limberg 3 offiziell in Betrieb gehen – und damit die gesamte Kraftwerksgruppe Kaprun auf eine beeindruckende Gesamtleistung von 1.335 Megawatt bringen.

Daten und Fakten

  • Kosten in der Höhe von 572 Mio. Euro
  • Projekt ist vollständig unterirdisch
  • 8 km neues Stollensystem
  • 500 Arbeiter
  • Eröffnung Herbst 2025

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