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Djokovic schaut seine Tochter an, die er auf dem Arm hält. Er weint.
Djokovic lässt seinen Gefühlen freien Lauf.
Djokovic lässt seinen Gefühlen freien Lauf.
Manu Fernandez / AP / picturedesk.com

US Open: Tochter bringt Djokovic zum Weinen

11.09.2023 um 11:05, Anna Kirschbaum
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Triumph, Tribut und Tränen: Nach dem Sieg gegen Medwedew bei den US Open brechen bei Djokovic alle Dämme. Nicht nur Schuld daran: seine kleine Tochter Tara.

Am Sonntag hat Novak Djokovic erneut Tennisgeschichte geschrieben: In drei Sätzen (6:3, 7:6(5) und 6:3) hat er den Russen Daniil Medwedew vom Platz gefegt und sich seinen vierten Sieg bei den US Open geholt. Emotional ging es dann vor allem auch abseits des Platzes zu.

Emotionale Momente

Dabei ist Djokovic Siege gewohnt. Bereits 24 Mal hat er ein Grand-Slam-Turnier für sich entschieden. Ab Montag wird der Serbe auch wieder die Weltrangliste anführen. Trotzdem konnte der 36-Jährige seine Tränen nach dem Spiel nicht zurückhalten. Freudig nahm er seine Tochter auf den Arm; Tränen liefen ihm über das Gesicht. Die Sechsjährige hat natürlich ganz genau beobachtet, was Papa Djokovic gegen Medwedew abgeliefert hat.

Wünsche werden wahr

"Sie sah mich an, als ich auf der Bank saß. Und sie lächelte mich an. Jedes Mal, wenn ich diese Art unschuldiger Kinderenergie brauchte, bekam ich sie von ihr. In den sehr stressigen Momenten, besonders im zweiten Satz, als ich einen kleinen Schub brauchte, etwas Kraft, einfach nur Leichtigkeit, da schenkte sie mir ein Lächeln, eine Sieger-Faust“, beflügelte Tara ihren Papa. Und auch für den neunjährigen Sohnemann gab es jede Menge Umarmungen. "Als ich Vater wurde, war das einer meiner Wünsche, dass ich den Tag erleben würde, an dem ich ein Grand-Slam-Turnier vor ihren Augen gewinne und sie alt genug sind, um zu verstehen, was vor sich geht.“

Tribut an Kobe Bryant

Seinen Sieg feierte Djokovic vor den Augen zahlreicher Hollywood-Stars wie Leonardo DiCaprio – mit einer Botschaft. Gleich nach dem Spiel wechselte er in ein Shirt mit der Nummer 24, auf der Vorderseite der Schriftzug "Mamba". Zu sehen: ein gemeinsames Bild mit der 2020 bei einem Helikopterabsturz verstorbenen Basketball-Legende Kobe Bryant. Bryant war ein enger Freund des Tennis-Stars. "Er hat mir viele Ratschläge gegeben, als ich verletzt war und es mir schlecht ging. Wir hatten eine ganz enge Beziehung", widmete Djokovic den Turniersieg dem ehemaligen Lakers-Star.

Rekordsieger

Mit seinem Sieg in Flushing Meadows, New York, zieht er mit der Australierin Margaret Court gleich, die in ihrer Karriere ebenfalls 24 Mal bei einem der vier Highlight-Events gewann. Medwedew kassierte hingegen in seinem fünften Major-Endspiel die vierte Niederlage. Geknickt war er bei der Siegerehrung deshalb keinesfalls. Im Gegenteil, er schaffte es sogar zu scherzen. "Was machst du noch hier?", fragte der Russe in Richtung Djokovic. "Ich weiß nicht, wann du planst, ein bisschen leiser zu treten."

Trostpflaster für Medwedew

Für Djokovic hatte er nur lobende Worte parat. "Ich habe 20 Titel und das Gefühl, dass ich keine schlechte Karriere habe. Du hast hingegen 24 Grand-Slam-Titel, das ist einfach nur wow." Der Serbe "pusht" ihn, um ständig besser zu werden. Ein kleiner Trost war sicher das Preisgeld: Als Finalist erhält Medwedew 1,5 Millionen Dollar. Djokovic nimmt das Doppelte mit nach Hause.

 

 

 

 

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