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Lilli Tagger schlägt einen Ball auf einem Sandplatz während eines Turnieres in Mailand
Lilli Tagger steht bereits im Viertelfinale des WTA-Turniers in China.
Lilli Tagger steht bereits im Viertelfinale des WTA-Turniers in China.
Roberta Corradin / PA / picturedesk.com

Lilli Tagger: Toptalent mischt Damen-Tour auf

29.10.2025 um 10:01, Marcel Toifl
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Lilli Tagger marschiert weiter. Die 17-jährige Osttirolerin hat erstmals eine Top100-Spielerin auf der WTA-Tour geschlagen. Sie steht im Viertelfinale.

Lilli Tagger sorgt in China für Furore. Beim WTA-250-Turnier in Jiujiang erreicht die 17-jährige Osttirolerin bei ihrem ersten Antreten auf dieser Bühne das Viertelfinale. Der Sieg über eine Top-100-Spielerin bringt sie erstmals unter die besten 200 der Welt. Das WTA-Live-Ranking führt sie aktuell auf Platz 198.

Taggers Lauf in Jiangxi

Tagger startet mit einem Erfolg gegen Lokalmatadorin Zhu Chenting in das Turnier. Die Lienzerin spielt von Beginn an befreit auf, zeigt in den Ballwechseln Mut und Geduld. Nach dem Auftakterfolg folgt im Achtelfinale die nächste Reifeprüfung gegen Elisabetta Cocciaretto. Die Italienerin liegt im Ranking 146 Plätze vor der jungen Österreicherin, ist die Nummer 89 der Welt. Tagger nimmt ihr früh den Aufschlag zum 2:1 ab, bestätigt das Break nach einem abgewehrten Breakball. Nach dem Ausgleich zum 3:3 nutzt sie im neunten Game ihren vierten Breakball, serviert danach souverän aus. Nach 55 Minuten gehört der erste Satz der Lienzerin.

Top 100 geschlagen

Im zweiten Durchgang zeigt Tagger weiter klare Linie. Nach Break und Rebreak zieht sie mit zwei weiteren Breaks auf 5:1 davon. Nach 1:37 Stunden verwertet sie ihren zweiten Matchball. Das 6:4, 6:2 bringt den ersten Sieg über eine Top-100-Spielerin, das Viertelfinale ist fix. Tagger bleibt im Turnier ohne Satzverlust, hat bisher nur neun Games abgegeben. Der Erfolg über Cocciaretto beschert ihr den Sprung von Platz 235 auf 198 im Live-Ranking. Für die erst 17-Jährige ist es der größte Erfolg ihrer Karriere.

„Ich habe probiert, ein bisschen ihren Rhythmus zu brechen, weil sie eine Rhythmusspielerin ist. Als ich das dann geschafft habe, war es der Schlüssel zum Erfolg. Es war ein Wahnsinnsmatch. Ich kann es gar nicht glauben, dass ich es gewonnen habe. Es hat großen Spaß gemacht, ich bin wirklich stolz“, sagt Tagger laut ORF nach dem Match. Der Sieg bringt sie ihrem Traum von einer Teilnahme an der Qualifikation für die Australian Open 2026 näher.

Duell mit Erfahrung

In der Runde der letzten acht trifft Österreichs Aufsteigerin des Jahres auf Tamara Korpatsch. Die Deutsche steht auf Platz 159 der Weltrangliste, ist knapp 13 Jahre älter. Sie hat in ihrer Karriere bereits einen WTA-Titel gewonnen, als bestes Ranking Platz 71 erreicht. Tagger kennt ihre Gegnerin, sie hat sie in diesem Sommer beim Turnier in Amstetten klar mit 6:2, 6:0 geschlagen. „Ich kenne ihr Spiel. Ich werde mir noch ein bisschen etwas anschauen und dann voll drauflos spielen“, sagte Tagger vor dem Viertelfinale. Ein Einzug ins Halbfinale würde 98 Punkte und einen weiteren Sprung im Ranking bringen – bis in Richtung Platz 170.

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