Laura Dahlmeier: Leiche nicht auffindbar
- Verunglückt in 5.700 Metern Höhe
- Letzter Versuch mit Drohne und Spektiv
- Vater nimmt Abschied
- Vermutung: Leiche verschüttet
- Ein Leben für den Bergsport
Die Leiche der verunglückten Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier bleibt unauffindbar. Über zwei Monate nach dem tragischen Unglück am Laila Peak in Pakistan bestätigt ihr Vater Andreas Dahlmeier, dass ein weiterer Bergungsversuch endgültig gescheitert ist. „Somit bleibt Laura am Berg zurück. Es besteht keine Chance, sie noch zu bergen“, erklärt er gegenüber dem „Spiegel“.
Verunglückt in 5.700 Metern Höhe
Dahlmeier war am 28. Juli 2025 beim Abstieg vom 6.069 Meter hohen Laila Peak in einen Steinschlag geraten. Sie befand sich gemeinsam mit einer Seilpartnerin auf dem Rückweg, als sich Gestein löste und sie in rund 5.700 Metern Höhe traf. Die 31-Jährige erlag noch am Berg ihren Verletzungen. Wegen der gefährlichen Bedingungen wurde die geplante Bergung kurz darauf abgebrochen.
Letzter Versuch mit Drohne und Spektiv
Im September versuchte der erfahrene Alpinist Thomas Huber, bekannt als einer der „Huberbuam“, auf Wunsch der Familie und entgegen Laura Dahlmeiers letzten Wunsch, den Leichnam zu finden. Gemeinsam mit dem US-Bergsteiger Tad McCrea suchte er das Gelände mit einem Sperrglas und einer Drohne ab. „Wir wussten genau, wohin wir gehen mussten, um den optimalen Blick zu haben“, so Huber. Doch trotz modernster Technik blieb die Suche erfolglos. „Wie erwartet, war Laura nicht mehr an der Unfallstelle.“
Vater nimmt Abschied
Für Andreas Dahlmeier war die Nachricht ein schwerer Schlag. „Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht. Aber es war nicht möglich, sie zu holen. Es war nach dem Unfall zu gefährlich. Als Thomas Huber noch mal an den Laila Peak ging, war sie nicht mehr auffindbar“, sagte er. Der Vater erklärte, die Familie habe akzeptiert, dass Laura am Berg bleiben werde.
Vermutung: Leiche verschüttet
Huber vermutet, dass die Leiche inzwischen von Gesteinsmassen oder Eis verschüttet wurde. „Wir suchten alle Spalten ab, kletterten in ein großes Eisloch, aber wir haben keine Spuren gefunden“, berichtete der Bergsteiger. Er zeigte den Eltern schließlich Aufnahmen von dem Ort, an dem ihre Tochter vermutlich ruht – einem Gletschertal mit Blick auf drei Achttausender. „Es ist ein wunderschöner Ort, wo Laura jetzt ihre Ruhe findet“, sagte Huber.
Ein Leben für den Bergsport
Dahlmeiers Tod löste in der Sportwelt große Betroffenheit aus. Die gebürtige Garmisch-Partenkirchnerin war eine der erfolgreichsten Biathletinnen ihrer Generation: siebenfache Weltmeisterin und zweifache Olympiasiegerin bei den Winterspielen in Pyeongchang 2018. Nach ihrem Karriereende 2019 arbeitete sie als ZDF-Kommentatorin und staatlich geprüfte Bergführerin. Immer wieder suchte sie die Herausforderung in der Natur – zuletzt am Ama Dablam in Nepal, wo sie einen Geschwindigkeitsrekord aufstellte.