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Porträt von Laura Dahlmeier, ehemalige Biathlon-Olympiasiegerin, verunglückt 2025 beim Bergsteigen in Pakistan.
Der Leichnam von Laura Dahlmeier (†31) soll nun doch aus dem Karakorum-Gebirge (Pakistan) geborgen werden.
Der Leichnam von Laura Dahlmeier (†31) soll nun doch aus dem Karakorum-Gebirge (Pakistan) geborgen werden.
Hendrik Schmidt / dpa / picturedesk.com

Laura Dahlmeier: Leichnam soll geborgen werden

15.09.2025 um 07:33, Stefanie Hermann
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Gegen ihren letzten Willen soll der Leichnam von Laura Dahlmeier nun doch geborgen werden. Ein Bergungsteam ist bereits am Laila Peak unterwegs.

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Die Bergung der tödlich verunglückten Biathletin Laura Dahlmeier soll nun doch durchgeführt werden. Wie der pakistanische Bergführer Kaleem Shani, Mitarbeiter der Organisation „Shipton Tours“, berichtet hat, sei ein Bergungstrupp bereits unterwegs. Die 31-jährige Olympiasiegerin ist am 28. Juli 2025 am Laila Peak im Karakorum-Gebirge von einem Steinschlag getroffen und dabei tödlich verletzt worden. Der Unfall ereignete sich während des Abseilens auf über 6.000 Metern Höhe.

Widerspruch zu ihrem letzten Willen

Nach dem tödlichen Unfall war zunächst entschieden worden, den Leichnam nicht zu bergen. Dies entspreche ihrem ausdrücklichen Wunsch, stellte ihr Management in einer schriftlichen Mitteilung klar. „Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen. Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen. Dies ist auch im Sinne der Angehörigen", so das Statement. „Als erfahrene Bergsteiger haben wir uns entschieden, sie soll bleiben. Weil es ihr Wunsch war“, bekräftige der erfahrene Alpinist Thomas Huber, der an der Rettungskoordination beteiligt war.

Karte mit Laila Peak im Karakorum-Gebirge, Unfallort von Laura Dahlmeier beim tödlichen Bergunfall in Pakistan 2025
Am Laila Peak im Karakorum-Gebirge (Pakistan) wurde Laura Dahlmeier am 28. Juli 2025 von einem Steinschlag tödlich verletzt.

Leichnam soll nun doch geborgen werden

Warum nun doch eine Bergung in Erwägung gezogen wird, ist bisher nicht öffentlich erklärt worden. Eine offizielle Stellungnahme von Dahlmeiers Familie oder ihrem Management steht noch aus. Auch über die logistische Umsetzung und die Sicherheitslage vor Ort gibt es derzeit keine gesicherten Informationen. Sicher ist nur: Ein Team ist im Anmarsch. Ob eine tatsächliche Bergung erfolgt oder möglich ist, bleibt abzuwarten. Der Laila Peak gilt als technisch anspruchsvoll, die Gefahr durch Steinschlag ist weiterhin hoch.

Dahlmeiers Tod

Die Nachricht vom Tod der Ausnahmeathletin hat weit über den Biathlonsport hinaus für Erschütterung gesorgt. Dahlmeier, die sich 2019 aus dem aktiven Leistungssport zurückgezogen hatte, war Olympiasiegerin und siebenfache Weltmeisterin. In den Jahren nach ihrer aktiven Karriere engagierte sie sich unter anderem als TV-Expertin, Autorin und Naturschützerin. Ihre Leidenschaft für die Berge blieb bis zuletzt zentraler Bestandteil ihres Lebens.

Laura Dahlmeiers letzter Wunsch

Die jetzt offenbar geplante Bergung wirft auch ethische Fragen auf. Insbesondere steht zur Diskussion, inwiefern der dokumentierte letzte Wille einer Verstorbenen gegen gesellschaftliche, familiäre oder symbolische Erwartungen abgewogen werden darf. In Interviews hatten sich Freunde und Weggefährten klar hinter den Wunsch gestellt, Dahlmeier am Berg zu belassen.

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