Große Ziele: Jobe Bellingham will Europas Bester werden
Inhalt
- Harte Arbeit vor dem Bundesliga-Start
- Der Wechsel nach Dortmund: Eine Entscheidung mit Herz
- Druck durch Vergleiche mit Bruder Jude?
- Familiärer Rückhalt: Jude war stolz
- Ambitionen: Vom Talent zum Führungsspieler
- Flexibilität auf dem Platz
- Integration ins Team
- Konstanz als Schlüssel zum Erfolg
- Austausch mit der FA
- Qualität des Teams beeindruckt
- Das große Ziel: Titel für Dortmund
Für Jobe Bellingham, den 19-jährigen Sommerneuzugang von Borussia Dortmund, fühlt sich das Trainingslager in Saalfelden im neuen Verein bereits erstaunlich vertraut an. „Es ist ein wunderschöner Ort. Es hilft, sich zu konzentrieren. Es ist sehr friedlich.“ Was zunächst wie eine Floskel klingt, ist Ausdruck echter Begeisterung. Bellingham betont, wie freundlich die Menschen, insbesondere die Unterstützer, zu ihm und der Mannschaft sind. „Dortmund fühlt sich schon wie ein Zuhause an“, sagt er im Gespräch mit weekend.at mit spürbarem Ernst.
Harte Arbeit vor dem Bundesliga-Start
Inhaltlich steht die Saisonvorbereitung im Fokus. Taktik, Kondition, Spielsystem – nichts wird dem Zufall überlassen. „Wir bereiten uns intensiv vor – besonders körperlich, wie es vor einer Saison notwendig ist.“ Ein Testspiel und die anstehenden Pokalaufgaben seien laut Bellingham ideale Gelegenheiten, um die Arbeit aus dem Trainingslager umzusetzen. Der Fokus liege ganz klar auf mentaler und physischer Stabilität.
Der Wechsel nach Dortmund: Eine Entscheidung mit Herz
Was letztlich den Ausschlag für seinen Wechsel nach Dortmund gab? Nicht nur der offensive Spielstil, wie man annehmen könnte, sondern eine ganze Reihe von Eindrücken. „Der Verein hat vieles richtig gemacht – nicht nur in einem einzigen Moment“, erklärt Bellingham. Persönliche Gesten, Gespräche mit der Vereinsführung, ein ganzheitliches Gefühl der Wertschätzung – all das habe ihn überzeugt. „Ich wusste bereits, wie groß Borussia Dortmund ist. Am Ende war ich überzeugt: Ich muss hierher.“
Druck durch Vergleiche mit Bruder Jude?
Dass sein älterer Bruder Jude Bellingham beim BVB zur internationalen Ausnahmeerscheinung wurde, sorgt naturgemäß für Erwartungsdruck. Doch Jobe geht offen damit um. „Natürlich denkt man über Vergleiche nach. Aber ich habe gelernt, dass die Meinung anderer nicht über mein Leben bestimmen soll.“ Er betont, dass der Schritt zu Dortmund seine eigene Entscheidung war – unabhängig vom Erbe seines Bruders. „Meine Reise ist individuell – und ich bin froh, dass ich hier bin.“
Familiärer Rückhalt: Jude war stolz
Schon früh hatte Jobe den ersten Kontakt mit dem BVB – sein erstes Gespräch fand bereits im Oktober des Vorjahres statt. Als der Wechsel fix war, gehörte sein Bruder zu den ersten, die er informierte. „Ich war gerade im St. George’s Park mit der U21. Ich rief ihn an, und er sagte: ‚Ich bin stolz auf dich.‘“ Mehr sei nicht nötig gewesen – die Brüder verstehen sich auch ohne viele Worte. „Die Gespräche mit Dortmund waren etwas ganz Besonderes – das werde ich nie vergessen.“
Ambitionen: Vom Talent zum Führungsspieler
Sein Ziel beim BVB formuliert Jobe Bellingham klar und ambitioniert: „Ich will einer der besten zentralen Mittelfeldspieler Europas sein.“ Dazu will er seine Stärken weiterentwickeln – bis sie zu „Superkräften“ werden, wie er es nennt. Gleichzeitig will er an seinen Schwächen arbeiten, mental wie technisch. „Ich will nicht im Mittelpunkt stehen – ich will durch Leistung glänzen.“ Für den introvertierten Engländer ist das Rampenlicht zweitrangig. Sein Fokus liegt auf kontinuierlicher Entwicklung und harter Arbeit.
Flexibilität auf dem Platz
Auf die Frage nach seiner Lieblingsposition antwortet Bellingham pragmatisch. „Ich kann auf jeder Position im Mittelfeld spielen – ob als Sechser, Achter oder Zehner.“ Der moderne Fußball verlange ohnehin Flexibilität. Der Trainer habe bisher eher eine offensivere Rolle für ihn vorgesehen – eine Herausforderung, die er gerne annimmt. „Ich vertraue dem Trainerteam komplett. Wichtig ist nur, dass ich dem Team helfe.“
Integration ins Team
Die Anpassung an den neuen Kader verlief überraschend reibungslos. Besonders die Mischung aus erfahrenen Spielern wie Sabitzer oder Can und jungen Talenten wie Nmecha helfe dabei sehr. „Ich versuche, viel mit Spielern zu sprechen, von denen ich lernen kann – wie Pascal. Er nimmt sich Zeit für Gespräche.“ Auch kleinere Gesten von Mitspielern hätten große Wirkung. „Sogar die Jüngeren helfen mir. Jeder hier hat mich willkommen geheißen.“
Konstanz als Schlüssel zum Erfolg
Jobe weiß, dass mangelnde Konstanz Dortmund in den letzten Jahren zurückgeworfen hat. „Ich habe gehört, wie enttäuschend es für die Spieler war, hinter den Erwartungen zurückzubleiben.“ Nun gehe es darum, diese Fehler nicht zu wiederholen. „Wir müssen intensiver, aggressiver und konstanter spielen. Ich glaube, wir haben das Zeug dazu.“
Austausch mit der FA
Der Wechsel zum BVB war auch Thema bei der FA in England. Jobe sprach mit U21-Coach Lee Carsley, der ihm half, die Ruhe zu bewahren. „Er hat selbst gespielt, er weiß, wie man mit Druck umgeht.“ Auch die Unterstützung durch seine Eltern und ehemalige Wegbegleiter sei entscheidend gewesen. „Man sollte mit den Menschen sprechen, die sich wirklich um einen kümmern – nicht mit jedem.“
Qualität des Teams beeindruckt
Was ihn bislang am meisten überrascht hat? „Das Trainingsniveau. Man merkt sofort, wie stark die Spieler sind.“ Auch wenn viele Nationalspieler während seiner ersten Einheiten noch fehlten, sei das technische und taktische Niveau beeindruckend hoch gewesen.
Das große Ziel: Titel für Dortmund
Zum Schluss spricht Bellingham über seine sportlichen Träume: „Warum sollte man zu Borussia Dortmund gehen, wenn man nicht Großes erreichen will?“ Für ihn geht es nicht nur um persönliche Entwicklung, sondern um Erfolge mit dem Verein: „Ich will Titel gewinnen. Und ich will den Fans etwas zurückgeben – das ist mein Antrieb.“