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Red-Bull-Fahrer Verstappen hält seinen Helm und blickt frustriert zu Boden, während Mercedes-Pilot Antonelli mit Helm und Handschuhen davonläuft – Szene nach einem Unfall auf einer Formel-1-Strecke.
Mercedes-Rookie Antonelli hat Verstappen beim Red-Bull-Heimrennen abgeschossen.
Mercedes-Rookie Antonelli hat Verstappen beim Red-Bull-Heimrennen abgeschossen.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Spielberg: Mega-Debakel für Verstappen und Red Bull

29.06.2025 um 16:37, Anna Kirschbaum
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Der Heim-Grandprix in Österreich sorgt bei Red Bull für Frust. Nach 77 Rennen ist die Punkteserie zu Ende. McLaren holt sich unangefochten den Doppelsieg.

Der Große Preis von Österreich ist mit einem beeindruckenden Doppelsieg für McLaren zu Ende gegangen. Lando Norris schnappte sich den Sieg vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri, Ferrari-Pilot Charles Leclerc folgte abgeschlagen auf Rang drei. Für Red Bull endete das Heimspiel am Spielberg-Ring hingegen in einem Debakel: Weltmeister Max Verstappen schied schon nach wenigen Kurven völlig unverschuldet aus.

Antonelli crasht Verstappen

Bereits kurz nach dem Start verbremste sich Mercedes-Youngster Kimi Antonelli in Kurve drei und krachte mit voller Wucht in den Red Bull von Max Verstappen. Beide Autos waren danach irreparabel beschädigt. Für Verstappen platzte damit nicht nur der Traum vom Heimsieg, sondern womöglich auch die letzte realistische Chance auf den WM-Titel.

Verstappen kocht

„F*cking Idiot!“, schimpfte Verstappen sofort am Funk über den Mercedes-Rookie. Damit droht dem Niederländer sogar eine Strafe, weil er nach dem Kanada-Wirbel nur noch auf Bewährung fährt. Antonelli zeigt sich direkt nach dem Rennen reumütig: „Ich wollte niemanden treffen. Die Hinterräder haben blockiert, dann bin ich reingeschossen. Es tut mir leid für Max.“ Bei Red Bull herrschte unterdessen Fassungslosigkeit. Teamchef Horner rang sichtlich um Fassung, sprach von einem „absolut unnötigen Zwischenfall“.

Keine Punkte für Red Bull

Wenig hilfreich: Auch Red Bulls Nummer zwei, Yuki Tsunoda, schaffte es nicht in die Punkte. Für Red Bull wurde der Spielberg-GP damit endgültig zum Totalausfall. Im Duell mit Franco Colapinto räumte er den Alpine-Piloten in Kurve 4 unsanft ab und kassierte dafür eine satte 10-Sekunden-Strafe. Danach musste Tsunoda mit beschädigtem Frontflügel an die Box, fiel weit zurück und verpasste die Punkte nicht einmal knapp. Für Red Bull bedeutet das nicht nur eine bittere Nullnummer am eigenen Hauskurs. Erstmals seit 77 Rennen geht der Austro-Rennstall ohne Punkte aus. 

Nicht nur in der Konstrukteurswertung, auch in der Weltmeisterschaft wächst der Abstand zur Konkurrenz bedrohlich. Die Fahrt um die Weltmeisterschaft sieht Verstappen für heuer bereits als aussichtslos an, wie er nach dem Rennen einräumt.

Norris gegen Piastri: Packender Teamfight

An der Spitze machte McLaren derweil klar, wer das schnellste Paket an diesem Wochenende hatte. Norris verteidigte mehrfach hart gegen Piastri, einmal musste der Australier sogar ins Gras, weil ein Alpine ihn von der Strecke drängte. Am Ende rettete Norris trotz flatternden Frontflügels rund zwei Sekunden Vorsprung ins Ziel. Die beiden lieferten ein Racing-Spektakel, das selbst bei McLaren für Schweißperlen sorgte.

Ferrari stabil, Mercedes kämpft mit Hitze

Ferrari zeigte sich mit Platz drei durch Leclerc verbessert, wenngleich der Monegasse am Ende über 20 Sekunden Rückstand aufwies. Mercedes hingegen haderte erneut mit den Reifen. „Diese Temperaturen sind ein Problem für uns", räumt Teamchef Toto Wolff dazu ein. George Russell und Lewis Hamilton holten immerhin die Ränge fünf und vier.

WM-Kampf spitzt sich zu

In der Fahrer-WM liegt Oscar Piastri nach elf von 24 Rennen weiter vorne, hat aber nur noch 15 Punkte Vorsprung auf Norris. Verstappen ist schon satte 61 Zähler dahinter. Bei McLaren wittert man nach Jahren der Durststrecke die große Chance, erstmals seit 2008 wieder einen Fahrer-Weltmeister zu stellen.

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