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Christian Horner mit Headset in der Red-Bull-Garage, leicht nachdenklicher Blick; Ex-Teamchef von Red Bull Racing, dessen Entlassung hohe Kosten für den Rennstall verursachen könnte.
Der Rausschmiss von Christian Horner könnte für Red Bull richtig teuer werden.
Der Rausschmiss von Christian Horner könnte für Red Bull richtig teuer werden.
Wu Lu Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Wegen Horner: Red Bull droht Millionen-Zahlung

16.07.2025 um 15:53, Anna Kirschbaum
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Horner musste nach 20 Jahren gehen. Sein Mega-Vertrag könnte Red Bull teuer kommen. Alpine pokert bereits um den Ex-Teamchef, Red Bull sucht Auswege.

Christian Horner ist Geschichte. Nach mehr als 20 Jahren hat Red Bull vergangene Woche völlig überraschend die Reißleine gezogen und seinen langjährigen Teamchef vor die Tür gesetzt. Was sportlich wohl nötig war, könnte für den Austro-Rennstall jetzt aber richtig teuer werden. Der Rauswurf des Briten droht sich zum Millionenpoker zu entwickeln, wie es ihn in der Formel 1 selten gab.

Millionen-Deal: So teuer könnte die Horner-Abfindung werden

Wie der britische „Telegraph“ berichtet, hat Horner erst 2023 einen langfristigen Vertrag bis Ende 2030 unterschrieben. Sein zuletzt kolportiertes Jahresgehalt lag bei satten neun Millionen Pfund (etwa 10,5 Millionen Euro), Tendenz steigend. Bei einer regulären Abfindung stünde dem Briten damit eine Summe von rund 50 Millionen Pfund (etwa 58 Millionen Euro) zu, seine Anwälte könnten versuchen, bis zu 60 Millionen Pfund (rund 70 Millionen Euro) rauszuholen. Es wäre die höchste Abfindung, die ein Formel-1-Teamchef je kassiert hat.

Wechsel zu Alpine? Red Bull wittert Chance

Aber nicht so schnell: Formell wurde Horner bisher nur „von seinen operativen Aufgaben entbunden“, ganz entlassen ist er also nicht. In seiner Abschiedsrede in Milton Keynes sprach der 51-Jährige unter Tränen von „20 unglaublichen Jahren“ und ließ durchblicken, dass er die Formel 1 nicht ganz abschreibe.

F1-Insider Nelson Valkenburg will ihn bereits stundenlang in Gesprächen mit Alpine-Boss Luca de Meo und Strippenzieher Flavio Briatore gesehen haben. Genau das könnte Red Bull jetzt nutzen, um die Abfindung zu drücken. Wie in anderen Sportarten sind in der Formel 1 Klauseln üblich, die eine volle Auszahlung verhindern, falls der Manager rasch bei einem anderen Rennstall unterschreibt.

Neuer Red-Bull-Teamboss

Während Horner noch um seine Millionen feilscht, hat Red Bull längst die Weichen gestellt. Nach internen Machtkämpfen zwischen Horner, Motorsport-Berater Helmut Marko und CEO Oliver Mintzlaff soll Laurent Mekies jetzt Ruhe in den Rennstall bringen. Der Franzose übernimmt mit dem Chefposten eine heikle Aufgabe: Weltmeister Max Verstappen wieder siegen zu lassen. Nach dem Abgang von Stardesigner Adrian Newey schnauft der Bullen-Bolide nur hinterher, in der Konstrukteurs-WM liegt Red Bull aktuell bloß auf Platz vier.

Die größte Sorge im Austro-Teams ist aber der drohende Abgang seines niederländischen Wunderkindes: Verpasst Verstappen bis Ende Juli die Top 3, könnte Mercedes via Ausstiegsklausel zuschlagen und den Niederländer aus dem Vertrag kaufen.

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