Paukenschlag: Rookie verliert Cockpit
- Null Punkte, viele Fehler: Doohan zahlt die Rechnung
- Fünf Rennen Zeit: Wer ist Colapinto?
- Doohan bleibt an Bord – Colapinto unter Druck
- Machtkampf Briatore vs. Oakes eskaliert
Bei Alpine bleibt aktuell kein Stein auf dem anderen. Nur wenige Stunden nach dem plötzlichen Rücktritt von Teamchef Oliver Oakes verkündet der Rennstall die nächste Personalbombe: Jack Doohan verliert sein Stammcockpit – zumindest vorerst. Der junge Australier wird durch Franco Colapinto ersetzt, der ab dem Grand Prix von Imola am 18. Mai das Steuer übernimmt. "Wir sehen die Notwendigkeit, unsere Fahrerbesetzung zu rotieren", erklärt der neue starke Mann bei Alpine, Flavio Briatore. "Nachdem wir die Eröffnungsrennen der Saison analysiert haben, sind wir zu der Entscheidung gekommen, Franco für die nächsten fünf Rennen zusammen mit Pierre Gasly ins Auto zu setzen."
Null Punkte, viele Fehler: Doohan zahlt die Rechnung
Für Jack Doohan kommt das Aus wenig überraschend. In den ersten sechs Rennen der Saison blieb der Sohn von Motorrad-Legende Mick Doohan ohne einzigen Punkt. Damit aber nicht genug: Der Rookie machte vor allem durch etliche Unfälle und teils kostspielige Fehler auf sich aufmerksam. Der Druck wuchs, die Geduld bei Alpine schwand. Mit dem Wechsel an der Spitze ist jetzt auch die Rochade besiegelte Sache. Doohan selbst reagiert gefasst: „Natürlich ist dieses Kapitel hart für mich. [...] Ich werde weiterhin mein Bestes geben, um auf jede erdenkliche Weise beizutragen.“
Fünf Rennen Zeit: Wer ist Colapinto?
Der neue Mann im Auto heißt Franco Colapinto, ist 21 Jahre jung und stammt aus Argentinien. Bereits 2024 machte er bei Williams als Ersatz für Logan Sargeant auf sich aufmerksam. In neun Rennen sammelte Colapinto fünf Punkte, unter anderem mit einem 8. Platz in Baku. Schnelligkeit und Talent zeigte er reichlich – aber auch Crashpotenzial. „Ich werde mein Bestes geben, um schnell auf Geschwindigkeit zu kommen und alles daran setzen, zusammen mit Pierre die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen", freut sich Colapinto über die neue Aufgabe. Bis einschließlich Österreich-GP hat er nun Zeit, sich zu beweisen.
BREAKING: Franco Colapinto to race at least the next five races for Alpine in place of Jack Doohan#F1 pic.twitter.com/HLarDPmYP8
— Formula 1 (@F1) May 7, 2025
Doohan bleibt an Bord – Colapinto unter Druck
Vorerst ist die Entscheidung nämlich nur auf fünf Rennen angelegt. Danach folgt vor dem Großbritannien-GP in Silverstone eine Neubewertung. Doohan bleibt offiziell erster Ersatzfahrer, betont Alpine: „Wir unterstützen Jack weiterhin im Team.“ Der Australier bleibt professionell: „Ich werde den Kopf unten halten, weiter hart arbeiten und meine persönlichen Ziele verfolgen.“ Colapinto weiß: Seine Zeit ist begrenzt – überzeugen muss er sofort.
A true professional all the way - thank you for your hard work and dedication whilst in the car, Jack 🫶
He will remain an integral part of our team as Reserve Driver. pic.twitter.com/J4Bm0LAUaO— BWT Alpine Formula One Team (@AlpineF1Team) May 7, 2025
Machtkampf Briatore vs. Oakes eskaliert
Der Fahrerwechsel ist das Ergebnis eines monatelangen Machtkampfs bei Alpine. Flavio Briatore, seit Sommer 2024 wieder als Berater im Team, wollte Colapinto schon im Herbst ins Auto holen. Oakes hielt dagegen und stärkte Doohan. Letztlich konnte sich Briatore mitten in der laufenden Saison durchsetzen. Interne Quellen berichten von einem schleichenden Autoritätsverlust Oakes’. Der verlorene Fahrerstreit dürfte der letzte Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Am Abend vor Bekanntwerden des Fahrerwechsels hat Oakes endgültig das Handtuch geworfen.