Marco Wanda: Zwei Schicksalsschläge, die alles veränderten
Inhalt
Er ist der Mann hinter dem Austropop-Phänomen Wanda, der Poet des Rausches, der Rockstar mit Wiener Seele. Doch was Marco Wanda jetzt in seinem ersten Buch, das heute erscheint, offenbart, ist mehr als nur Rock’n’Roll. Das Werk mit dem Titel „Dass es uns überhaupt gegeben hat“ ist ein Blick hinter die Fassade, dorthin, wo es wirklich wehtut. Dabei erzählt er von zwei Momenten, die sein Leben für immer verändert haben: eine zerbrochene Liebe und der Verlust seines engsten Freundes. Schmerz, der zu Musik wurde. Trauer, die Spuren hinterlässt.
Aus Liebeskummer wurden Hits
Sie war seine große Liebe. Und sie verließ ihn nach nur ein paar Monaten. Was folgte, war kein Rückzug, sondern ein kreativer Vulkanausbruch. Innerhalb eines einzigen Wochenendes schrieb er gleich mehrere Songs, die Wanda zur Kultband machten: „Auseinandergehen ist schwer“, „Jelinek“, „Meine beiden Schwestern“. „Meine Produktivität explodierte“, schreibt Marco in seiner Biografie. Der Schmerz war frisch, die Texte kamen direkt aus dem Herzen. Statt Tränen flossen Zeilen. Statt Therapie gab es Studio. Wer hätte gedacht, dass eine zerbrochene Beziehung zur Geburtsstunde von „Amore“ werden würde, jenem Debütalbum, das vor zehn Jahren den Austropop neu definierte.
Der Tod, der ihn aus der Bahn warf
Noch brutaler traf ihn der nächste Schlag. Im September 2022 starb Keyboarder Christian Hummer. Für Marco ist es ein Moment, der alles verändert. „Wir hielten uns an der Hand und dann betranken wir uns jämmerlich“, erinnert er sich an die Nacht, in der er vom Tod des Freundes erfuhr. Christian war nicht nur Bandkollege. Er war der Mann, der ihm den Spiegel vorhielt. Der Einzige, der es wagte, seinen exzessiven Lebensstil zu kritisieren. Doch Marco war damals nicht bereit, zuzuhören. „Für ihn war das Leben kostbar. Er warf mir vor, es mit Füßen zu treten“, schreibt er. Worte, die nachhallen. Besonders, weil niemand wusste, wie krank Hummer wirklich war.