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Porträt im Sitzen, Hand an der Schläfe
Richard David Precht bei einem seiner zahlreichen Auftritte in Diskussionen.
Richard David Precht bei einem seiner zahlreichen Auftritte in Diskussionen.
Rolf Vennenbund/ DPA/ picturedesk.com

Precht wundert sich: "Ukraine stärker als gedacht"

15.11.2022 um 11:00, Andrea Schröder
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Der Philosoph ist in sich gegangen und zu dem Ergebnis gekommen: "Ich habe mich geirrt". Daran Schuld sind aber andere.

Wegen Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine war er selbst zwischen die Fronten geraten: Mit seiner Forderung, den Krieg durch Verhandlungen mit dem Kremlchef  möglichst rasch zu beenden, war TV-Philosoph Richard David Precht massiv in die Kritik geraten. 

Nun hat der TV-Philosoph zugegeben, sich getäuscht zu haben: Die ukrainische Armee sei stärker als gedacht. Precht bei einer öffentlichen Diskussionsrunde in  Düsseldorf:

Die Ukraine in eine Position der Stärke zu bringen, ist viel besser geglückt, als nahezu alle Beobachter, auch ich, zu hoffen gewagt haben. (...) Wie man sich täuschen kann.

 

Allerdings wäre er nicht Richard David Precht, wenn er nicht gleichzeitig betont hätte, dass "nahezu alle Beobachter" dem gleichen Irrtum aufgesessen seien. „Wir wissen jetzt erst, wie unglaublich stark die ukrainische Armee von Anfang an gewesen ist, bevor die Waffenlieferungen kamen“, redete Precht sich heraus.

Insofern bin ich natürlich von einer Fehlannahme ausgegangen, dass es sich nicht lohnt, sich zu verteidigen, wenn der Krieg in ein, zwei Wochen verloren ist.

Der nächste Shitstorm war damit nahezu vorprogrammiert, Tenor: Precht meine das mit seinem "Fehler" nicht wirklich ernst.

Precht gehörte Ende Juni zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes mit der Forderung, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen möglichst rasch zu beenden. Waffenlieferungen des Westens seien nicht der richtige Weg. Kein halbes Jahr später bejubeln die Menschen in Cherson den Abzug der Russen.

 

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