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Ex-US Präsident Trump am Rednerpult vor dunklen Wolken
Donald Trump hält sich für auserwählt, die USA zu regieren.
Donald Trump hält sich für auserwählt, die USA zu regieren.
Octavio Jones/Reuters/picturedesk.com

Trump verklagt Facebook, ist jetzt auf Twitter für Trolle

07.07.2021 um 11:44, Andrea Schröder
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Auf Facebook und Twitter ist der Ex-US Präsident gesperrt. Dagegen zieht er vor Gericht.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat die drei größten amerikanischen Online-Konzerne Facebook, Twitter und Google verklagt. Der Vorwurf: Die Unternehmen hätten ihn ohne Rechtsgrundlage zensiert. In einer Pressekonferenz auf seinem Golfplatz kündigte er an, bei einer Sammelklage gegen die Tech-Riesen als Hauptkläger aufzutreten. Der Prozess wird in einem Bezirksgericht im Süden von Florida stattfinden.

Ex Präsident Trump bei einer Pressekonferenz
Trump legt sich mit Facebook & Co an und verkündet das am Golfplatz.

Zum neuen Sprachrohr von "DJT" soll Gettr werden. Hinter der Plattform steckt mit Jason Miller ein ehemaliger Trump-Berater. Zunächst war Donald Trump selbst gar nicht auf Gettr. Lediglich ein "Donald Trump Support Team" hatte einen Account bei dem neuen Social Media-Unternehmen.  Mit der Ankündigung der Klage gegen Facebook ist er dann höchstpersönlich auf Gettr aufgetaucht.

Screenshot von Donald Trumps Gettr Account
Auf Gettr verbreitete Trump gestern die Neuigkeiten.

Gleich am ersten Tag nach dem Start war das neue Social Network fies gehackt worden.  "Shitpost" genannte wirre und obszöne Inhalte überschwemmten das Portal, auch die Konten von Jason Miller und Ultra-Republiker Mike Pompeo waren betroffen. Hier hinterließen die Hacker die Botschaft "Free Palestine".

 

Trump Anhänger auf einer Versammlung in Florida
Ihr Präsident heißt nach wie vor Trump

Gettr sieht sich als zensurfreie Bastion inmitten gleichgeschalteter Medien und sozialer Netzwerke und sagt von sich, es sei  „gegründet auf den Prinzipien der freien Rede und unabhängiger Gedanken sowie der Ablehnung politischer Zensur und der ,cancel culture‘“. Finanziert wird Gettr offenbar von Guo Wengui, einem chinesischen Multimilliardär im Exil. Auch Polit-Rowdie Steve Bannon hat seine Hände im Spiel.

Trollfreies Twitter

Die App mit Hauptsitz in New York soll ihren Nutzern das Posten von Nachrichten bis zu 777 Zeichen und dreiminütige Videos ermöglichen, und User sollen ihre Twitter-Inhalte und ihre Follower zu Gettr importieren können. Die Meinungen auf Twitter über gettr sind geteilt. Während manche kampfeslustig ankündigten, zum neuen Kanal zu wechseln, zeigten sich andere frohen Mutes: Sie hoffen auf ein Twitter ohne Trolle, Provokateure und Extremisten.

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