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Archivfoto von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Die Diskussion um ihre Red-Bull-Ohrringe löste einen politischen Streit im Parlament aus.
Tanner wehrt sich nach Kritik an ihren Red-Bull-Ohrringen.
Tanner wehrt sich nach Kritik an ihren Red-Bull-Ohrringen.
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Red-Bull-Ohrringe: Tanner attackiert Grüne

25.09.2025 um 14:32, Stefanie Hermann
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Nach Kritik an Red-Bull-Ohrringen und Eurofighter-Einsatz im Parlament kontert Ministerin Tanner mit einem wütenden Statement gegen die Grünen.

Einen Tag nach der aufgeladenen Debatte im Parlament rund um ihre Red-Bull-Ohrringe und den Einsatz von Eurofightern will Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die Sache nicht auf sich sitzen lassen. In einem wütenden Twitter-Posting setzte sie am Donnerstag noch einmal nach und attackierte die Grünen frontal.

Eurofighter bei Hangar-7-Eröffnung

Im Zentrum der Auseinandersetzung stand die Wiedereröffnung des Red-Bull-Hangar-7 in Salzburg. Bei der Veranstaltung donnerten neben historischen Maschinen der Flying Bulls auch zwei Eurofighter des Bundesheeres über den Himmel. Der Grüne-Abgeordnete David Stögmüller kritisierte den Auftritt im Parlament scharf: „Die Eurofighter sind keine Partyattraktion, sondern militärisches Gerät.“ Eine einzige Flugstunde der Jets koste mehrere Zehntausend Euro. An das Verteidigungsressort stellte er deswegen eine entsprechende Anfrage, in der er wissen wollte, „warum Steuergeld bei einer Privatfeier von ‚Superreichen‘ eingesetzt worden sei.“

Red-Bull-Ohrringe: Kritik von Grünen

Für den eigentlichen Aufreger sorgte aber nicht die Kritik am Eurofighter-Einsatz bei Wiedereröffnung, sondern Stögmüllers Kritik an den Ohrringen der Ministerin. Ein Dorn im Auge war ihm der Schmuck in Red-Bull-Design an Tanners Ohrläppchen. „Eine Ministerin als Werbefläche, so etwas habe ich bisher nicht erlebt“, sagte der Grüne und zeigte ein Bild davon. „Vielleicht muss man sie auch loben, dass sie so transparent sind. Aber das geht sich nicht aus in dieser Republik“, fügte er mit Blick auf die Symbolwirkung hinzu.

Tanner weist Vorwürfe zurück

Tanner reagierte noch im Parlament einigermaßen ungehalten auf die Vorwürfe. „Als Politikerin bin ich es gewohnt, dass über die Outfits einer Frau gesprochen wird. Dass diese Debatte von den Grünen kommt, das überrascht mich“, erklärte die Ministerin. Sie betonte außerdem: „Kein Flug, den ein Eurofighter absolviert, ist eine Show!“

Tomaselli verschärft die Kritik

Die grüne Finanzsprecherin Nina Tomaselli setzte im Parlament noch einen drauf: „Werbung hat für mich im öffentlichen Bereich und beim Bundesheer gar nichts verloren.“ In Richtung Tanner meinte sie: „Wenn Sie diese Frage nach den Ohrringen ins Lächerliche ziehen, haben Sie den Kern des Problems nicht verstanden.“ Und schließlich: „Schämen Sie sich für dieses Verhalten.“

Tanner zu Red-Bull-Ohrringen auf Twitter

Heute, tags darauf, scheint Tanners Wut über den Vorfall alles andere als verflogen zu sein. Mit einem Statement meldete sie sich in den sozialen Medien zu Wort: „Ich kämpfe nicht seit 30 Jahren für Frauen in Politik und Wirtschaft, damit dann ein Mann öffentlich über meinen Kleidungsstil richtet oder meinen Körper als Werbefläche bezeichnet. Also, liebe Grüne, bevor ihr das nächste Mal jemanden mit der ‚Feminismus-Keule‘ attackiert, kehrt ihr besser vorher vor der eigenen Tür!“

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