Bablers Plan: SPÖ-Strategiepapier geleakt
Wenige Stunden nach der Kampagnenpräsentation der ÖVP ist ein 42-seitiges SPÖ-Strategiepapier geleakt worden. Darin enthalten: Entwürfe für ein Schattenkabinett für Parteichef Andreas Babler. Neben Kommunikationsstrategien nennt es auch Namen.
Falscher Verteiler
Die Unterlagen mit Kommunikations- und Wahlkampfstrategie wurden versehentlich an einen falschen Verteiler von nicht weniger als 800 Adressaten versendet. Pikant: Auf der Empfängerliste finden sich auch zahlreiche Medien.
Drei Ziele
Als Hauptpunkt werden in den Unterlagen drei Ziele für die nächste Wahl genannt:
- die SPÖ wird die stärkste Partei
- die SPÖ wird die stärkste Partei links der Mitte
- eine Ampel-Mehrheit wird erreicht, um eine Regierung ohne ÖVP und FPÖ zu ermöglichen
Mögliche Ministerkandidaten
Für das Schattenkabinett von Parteichef Andreas Babler nennt das Papier Gerhard Zeiler als möglichen Finanzminister. Minister für Soziales könnte dem Plan nach Volkshilfe-Chef Erich Fenninger, Ministerin für Soziales Vize-Klubobfrau Eva Maria Holzleitner werden.
SORA hat Plan erstellt
Mit dem Leak ist die SPÖ, die die Authentizität des Papiers bestätigt, mehr oder weniger unschuldig zum Handkuss gekommen. Es handle sich nicht um ein offizielles Parteidokument, sondern einen Plan aus der Feder von SORA-Sozialforscher Günther Ogris. Er soll ihn am Montag Babler präsentiert haben, um seine Beratung anzubieten. Das Dokument sei ohne Auftragsverhältnis entstanden.
Hoffnungsträger SPÖ
Zur Kommunikation setzt Ogris' Plan auf Kontraste. Die SPÖ solle "Hoffnung auf Erlösung" schüren, indem sie die "depressive Stimmung und Erschöpfung" betont. Die ÖVP soll als "blockiert" dargestellt werden. Die Abgrenzung zu den NEOs erfolgt wiederum durch Drängen der Pinken Richtung ÖVP-Image.
Kanzler Babler
Gleichzeitig soll das Kanzler-Image von Babler gestärkt werden. Ass des Traiskirchner Bürgermeister: sein "Charisma der Nähe". In Abgrenzung zur FPÖ lautet die Botschaft: "Liebe statt Hass = Babler statt Kickl". Das Papier enthält zudem Empfehlungen, wie Babler künftig offensiv auf Fragen nach Marxismus und Haltung zur EU antworten soll.