Rücktritt: Sachslehner wettert gegen ÖVP
In der Koalition knirscht es. Dreh- und Angelpunkt der jüngsten Auseinandersetzungen ist Laura Sachslehner, ihres Zeichens Generalsekretärin der ÖVP. Die Wienerin ist bekannt für ihren harten Kurs, ist bewusst auf Konfrontation gegangen. Auch davor, gegen den Koalitionspartner scharf zu schießen hat sie keine Scheu. "Indem Ministerin Leonore Gewessler den Klimabonus auch an Asylwerber auszahlt, macht sie Österreich für Migranten noch attraktiver", twittert Sachslehner vor wenigen Tagen. Mit ihrem Feldzug gegen den Klimabonus dürfte die Jungpolitikerin den Bogen jetzt aber überspannt haben. Klubobmann August Wöginger hat die Generalsekretärin zurück gepfiffen, wie die APA berichtet. Das war zu viel für Sachslehner.
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Indem Ministerin @lgewessler den Klimabonus auch an Asylwerber auszahlt, macht sie 🇦🇹 für Migranten noch attraktiver. Doch genau d Gegenteil davon muss d Ziel sein. Ich plädiere deshalb dafür, dass bei künftigen Maßnahmen noch genauer darauf geachtet wird, wer davon profitiert.
— Laura Sachslehner (@l_sachslehner) September 7, 2022
Sachslehner rechnet mit ÖVP-Kurs ab
In einer persönlichen Erklärung hat die 28-Jährige jetzt ihren Rücktritt bekannt gegeben. Als Beweggrund nennt sie Differenzen mit dem Regierungspartner - aber auch mit der eigenen Partei. Zu ihren Aussagen zum Klimabonus und gegen den Koalitionspartner steht sie. "Ich habe mich nie verbogen und werde das auch nicht in Zukunft tun", sagt Sachslehner. Es geht einfach nicht, dass Asylwerber den Klimabonus erhalten. "Das ist nicht meine Welt." Die ÖVP gebe mit diesem Kurs ihre Werte auf.
"Grüne sind Belastung für ÖVP"
Man habe die Wahlen gewonnen und müsse sich nicht an den Koaltionspartner anbiedern. Die Grünen seien eine Belastung für die ÖVP, das höre sie immer wieder. Anders als ihr polternder Abgang vermuten lässt, kündigt sie an, der Politik und Volkspartei verbunden zu bleiben. Ihre Tätigkeit als Wiener Gemeinderätin möchte sie auch künftig fortsetzen. Wer Sachslehner als Generalsekretär nachfolgen wird, ist indess noch ungewiss.