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Kanzler Karl Nehammer im Gespräch, er gestikuliert.
Der Kanzler droht den Energiekonzernen mit staatlichen Eingriffen.
Der Kanzler droht den Energiekonzernen mit staatlichen Eingriffen.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Teuerung: Nehammer droht Energiekonzernen

26.05.2023 um 07:18, Stefanie Hermann
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Bundeskanzler Karl Nehammer schlägt ungewohnt linke Töne an. Energiekonzernen könnte es demnächst ordentlich an den Kragen gehen - zur Freude der Kunden.

Es sind Töne, die man sonst eher SPÖ oder gar KPÖ zutrauen würde, nicht aber der ÖVP: Bundeskanzler Karl Nehammer droht den Energiekonzernen mit massiven staatlichen Eingriffen.

Senkung der Strompreise gefordert

Sollten die Preissenkungen am Großhandelsmarkt nicht an die Endverbraucher, also Unternehmen wie Haushalte, weitergegeben werden, will er die entsprechenden Lieferanten aktiv zur Kasse bitten. "Wenn es sich nicht ändert, werden wir nicht davor zurückschrecken, auch weitere staatliche Eingriffe vorzunehmen", so Nehammer. Die Übergewinnsteuer, die im Juni beschlossen werden soll, könnte dann drastisch ausgeweitet werden.

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Es ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir uns von den Energiekonzernen nicht länger papierln lassen.

Bundeskanzler Karl Nehammer, ÖVP

Konzerne machen Profit

Auslöser für die ungewohnt brüske Bereitschaft, in den freien Markt einzugreifen, dürfte neben der Teuerung vor allem die kürzlich veröffentlichte Bilanz des Energieunternehmens EVN sein. Trotz großen Stöhnens ob der angespannten Lage am Energiemarkt, konnte das Unternehmen ein sattes Gewinnplus von 17 Prozent erwirtschaften. Von Seiten des Konzerns wird das aber relativiert. Der Gewinn sei vor allem in Südosteuropa angefallen, kurz gesagt: Nicht auf dem Rücken der österreichischen Kunden ausgetragen worden. Nehammer stellt das nur mäßig zufrieden. "Es darf nicht sein, dass sich die Energiekonzerne auf Kosten der Menschen eine goldene Nase verdienen", setzt der Kanzler via Twitter nach.

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